Gedichtinterpretation, Kurvendiskussion und allerlei andere Dinge lernen Kinder in der Schule. Ob man das alles wirklich fürs Leben braucht, sei mal dahingestellt. Aber wir wollen mal behaupten, dass ein paar elementar wichtige Dinge fürs gesellschaftliche Zusammenleben nicht dabei sind. Was Kinder in der Schule nicht lernen, im späteren Leben aber wichtig wird, erklären wir nachfolgend. Außerdem: Warum Großeltern genau dann eine wichtige Rolle spielen…
Fehler machen ist ok
Fehler werden in der Schule sofort negativ bewertet. Das Notensystem macht deutlich, wie gravierend ein Fehler ist. Für Kinder, die aus Fehler lernen müssen, um zu lernen, ist diese nicht vorhandene Fehlerkultur fürs spätere Leben wirklich ein Problem. Der Druck, sich keine Fehler zu erlauben, ist im Berufsleben immer präsent. Nicht jeder hält diesem Druck stand. Darum sollten Großeltern ihren Enkeln zeigen, dass es vollkommen ok ist, auch mal daneben zu liegen.
Zusammen ist man stärker als allein
Wir haben es in unserer Gesellschaft mit Einzelkämpfern zu tun. Schon in der Schule muss jeder für sich zusehen, dass er die besten Noten schreibt. Dass man auch gemeinsam erfolgreich sein kann, setzt sich zwar in einigen Schulkonzepten so langsam durch, dennoch kann das Zusammengehörigkeitsgefühl besser gefördert werden. Denn wer bis zum Schluss allein für seinen Erfolg in der Schule zuständig ist, wird im Berufsleben Probleme bekommen – Kompromisse eingehen, die Lösungen anderer akzeptieren und gemeinsam diskutieren, haben die wenigsten gelernt.
Vor anderen sprechen
Wie furchtbar ist es, vor der Klasse zu stehen und ein Gedicht aufzusagen, zu singen oder ein Referat zu halten. Alle Augen richten sich auf einen und die Anspannung ist in solchen Situationen enorm. Wer negative Erfahrungen in so einer Situation gemacht hat, der wird im Berufsleben genauso unter Druck geraten, wenn er vor Menschen präsentieren muss. Seien Sie ihrem Enkel ein gutes Vorbild und zeigen Sie, dass es wichtig ist, dass jeder gehört wird und jeder seine Redezeit bekommt, und vor allem auch dann, wenn Kinder mit Erwachsenen reden. Erwachsene schenken oftmals Kindern nicht ausreichend ihre Aufmerksamkeit. Am besten lernen Kinder schon im Kindergarten frei vor anderen zu sprechen. Nur so verlieren sie die Scheu davor, vor anderen zu reden.
Programmieren ist gar nicht schwer
Latein und Musik – das sind nicht unbedingt die Unterrichtsfächer, die unsere Kinder aufs Berufsleben vorbereiten. So viele Berufe beruhen heute auf der IT. Aber im Lehrplan steht Programmiersprache eher selten. Helfen Sie ihrem Enkel mit den Technologien vertraut zu werden. Mal einen Computer aufgeschraubt oder einen Handyakku wechseln? Sollte drin sein. Dank kleiner Videoanleitungen im Internet kann man schnell einfaches Programmieren lernen. Da lernen Großeltern und Eltern auch noch eine Menge dazu.
Was sind eigentlich Steuern
Vom lyrischen Ich hat fast jeder Abiturient schon mal was gehört. Von der Steuererklärung die wenigsten. Das lyrische Ich brauchen die wenigsten in ihrem Berufsleben nochmal. Bei der Steuererklärung sieht das ganz anders aus. Diese plagt einem jedes Jahr aufs Neue. In der Schule lernen Kinder so etwas aber nicht. Wenn Eltern kein Interesse daran haben, ihre Kinder in Finanzangelegenheiten einzubeziehen, dann bleibt man als Erwachsener wie der Ochs vorm Berg vor dem Pamphlet sitzen und ist eigentlich nur ratlos. Darum sollten Großeltern und Eltern hier ansetzen und Kinder an das Thema Geld und Steuern heranführen. Schauen Sie sich einfach mal die Vordrucke vom Finanzamt gemeinsam an, da lernt auch so mancher Erwachsene noch was dazu.
Lernen, für sein Wissen einzustehen
Wer in seinem Berufsleben nicht lernt, für sich, seine Leistung und sein Können einzustehen, der lässt sich möglicherweise sehr schnell unterbuttern oder begnügt sich mit mieser Bezahlung. Wer im Bewerbungsgespräch nicht ganz selbstsicher auftritt und für seine Stärken einsteht, sondern eingeschüchtert ist, der wird den Job nicht bekommen. Solch eine Vorbereitung auf das Berufsleben fehlt unseren Kindern. Stattdessen ignorieren sie Herausforderungen und gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Besser wären Trainingssituationen, in denen Schüler durchspielen können, sich zu behaupten. Sachlich bleiben, Position beziehen und Gegenargumente annehmen können die wenigsten. Darum ist in Familien eine Streitkultur wichtig – Kinder sollten so erfahren, wie sie für ihre Sache einstehen können, ohne die Fassung zu verlieren.
Wissen sortieren
Das Wissen kommt in die kleinen Köpfe rein und bleibt da gerade mal bis zum nächsten Test oder der nächsten Klassenarbeit. Spätestens, wenn man aber ein Studium beginnt und die Menge an Wissen gar nicht mehr verarbeiten kann, bekommen sie Probleme. Besser wäre, auf das eigene Aneignen von Wissen zu pochen und Schülern mehr Selbstarbeit zuzutrauen. Das sture Auswendiglernen von Unterrichtsstoff bringt langfristig rein gar nichts. Wenn Sie als Großeltern oder Eltern den Kindern einen Gefallen tun wollen, dann setzen Sie einen Schritt weiter an. Fragen Sie nach, was das Gelernte denn bedeuten könnte … Seien Sie mitverantwortlich, dass Kinder ihren Horizont erweitern!
Probleme lösen
Wissen allein reicht nicht aus, um die Lösung für ein Problem zu finden. Vor allem reicht Frontalunterricht nicht aus, um Kindern beizubringen, auch mal um die Ecke zu denken und kreativ zu lernen. Was ist wohl sinnvoller? Kinder ein eigenes kleines Windrad bauen zu lassen, das eine Glühbirne zum Leuchten bringen kann oder den Versuchsaufbau stur an die Tafel zu schreiben? Als Großeltern können Sie da tätig sein, indem Sie den Entdeckergeist der Kinder unterstützen. Lassen Sie Kinder was mit den Händen machen und kreativ sein, dann helfen Sie Kindern am meisten.
Richtig lernen
Die Lehrpläne sind voll mit Vorgaben, was jedes Kind zu lernen hat. Aber diese Lehrpläne gehen nicht darauf ein, was ein Kind wirklich gerne lernt und was nicht. Manche Dinge kommen im Lehrplan zu kurz, dafür sind andere enorm langgezogen. Kindern sollte beigebracht werden, dass sie das, was sie lernen, nutzen müssen, um sich drumherum mehr Wissen aufzubauen. Später, wenn sie ins Berufsleben kommen, diktiert ihnen niemand etwas mehr vor. Da wird darauf gesetzt, dass fehlendes Wissen selbstständig angeeignet wird. Aber in der Schule wird das nicht immer ausreichend gefördert. Helfen Sie Ihrem Enkelkind dabei, sich rechts und links Wissen anzueignen, das vielleicht nichts mit der Schule oder dem Unterricht zu tun hat, aber im späteren Leben ungemein wertvoll sein kann.
Wie funktioniert eigentlich Wirtschaft
Wie viel Wechselgeld bekommt man zurück? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen brutto und netto? Was steht auf einem Lohnzettel? Die wenigsten jungen Leute wissen, wie die Wirtschaft funktioniert und was ihre Rolle in dem System ist. Leider wissen das viele Erwachsene aber auch nicht mehr – darum sollte man sich an der Stelle auch mal durch das Internet googlen, um wirklich sinnvolle Antworten auf diese Fragen zu bekommen. Kindersendungen wie Logo beispielsweise erklären komplizierte Sachverhalte so gut, dass jeder sie versteht. Gemeinsam mit Enkelkindern macht diese Art der Wissensvermittlung doppelt so viel Spaß.