Großeltern sind nicht gleich Großeltern. Früher übernahmen Großeltern eine ganz andere Rolle als sie es heute tun. Auch das Alter spielt eine Rolle: Junge Großeltern agieren anders als es ältere Großeltern tun. Aber was genau machen junge Großeltern eigentlich anders? Wir haben es recherchiert.
Im Durchschnitt werden die Deutschen mit 52 Jahren zum ersten Mal Großeltern. Aber Oma und Opa – so fühlt man sich mit 52 Jahren bei weitem nicht. Im Gegenteil: Man ist da doch gerade erst in der Mitte des Lebens angekommen, muss bis zur Rente noch ein paar Jahre arbeiten und hat womöglich gerade erst das letzte Kind ausziehen sehen. Und nun kommt auf einmal wieder so was Kleines…
Die Großeltern von heute könnten fast als Eltern durchgehen. Allerdings – und das ist der Unterschied zu den Großeltern von früher – sind Großeltern heute wesentlich gelassener als sie es als Eltern waren. Und – auch das ist eine wesentliche Veränderung – die Großeltern von heute bringen sich wesentlich aktiver in die Betreuung ihrer Enkelkinder ein. Das mag daran liegen, dass sich unsere Familien- und Arbeitsverbindungen geändert haben. Lebten Familien früher auf großen Höfen auf dem Land, wo die Großeltern noch bis ins hohe Alter auf dem Feld waren, Traktor fuhren und Milchkühe melkten, gehen sie heute einer geregelten Arbeit nach. Der klassische 9-bis-17-Uhr-Job macht es möglich, dass sich Großeltern heute bewusst Zeit nehmen können. Früher wurden die Enkel einfach mit aufs Feld genommen, dort abgesetzt und dort spielten sie. Die Großeltern schauten zwar nach ihnen, aber waren nicht so fokussiert auf die Kleinen wie wir es heute sind.
Ob das gut oder schlecht gewesen sein mag – das können wir heute so nicht mehr beurteilen. Dadurch lernten die Kinder zwar, sich auch allein zu beschäftigen. Heute haben wir allerdings deutlich mehr Zeit, uns um die Bedürfnisse der Enkelkinder zu kümmern. Und das ist der Unterschied: Junge Großeltern von heute genießen das Zusammensein wieder mehr. Und das tut unseren Enkelkindern ganz besonders gut.