Enkel und Großeltern sind im Umgang mit den Enkelkindern und Kinder immer äußerst vorsichtig. Waschmittel wird weit weg gestellt, die scharfen Messer wandern in die hinterste Schublade und alle kippbaren Schränke werden an der Wand befestigt. Doch die Gefahren für Kinder lauern häufig auch in der Natur. Dummerweise kann man die aber nicht einfach wegräumen. Um Kinder vor Vergiftungen zu schützen, ist es wichtig erstmal zu wissen, was überhaupt giftig ist. Dass Medikamente und einige Zimmerpflanzen nicht in Kinderhände gehören, wissen die meisten. Aber im Garten oder auf der Fensterbank lauern dennoch Gefahren für kleine Kinder. Was ist giftig und was muss man im Fall einer Vergiftung beachten? Wir klären auf.
Eine Übersicht aller Notrufnummer, die wichtig sind, haben wir hier bereits zusammengestellt.
Man mag es kaum glauben, aber in unserem Alltag begegnen wir ständig giftigen Dingen. Für kleine Kinder können die aber schnell zur Gefahr werden. Dazu gehören folgende Dinge:
Medikamente: Ganz allgemein gehören Medikamente nicht in die Hände von Kinder. Besonders gefährlich wird es dann, wenn die bei Fluoridtabletten der Kinder mit den Jodid- oder Schilddrüsentabletten von Erwachsenen verwechselt werden. Winzige Mengen sind nicht das Problem. Bei großen Mengen sollte man die Giftnotzentrale anrufen, um das weitere Vorgehen in so einem Fall abzuklären.
Schädlingsbekämpfung ist gerade im Sommer immer wieder Thema. Doch Schneckenkorn, Wühlmaus- und Insektengifte können für Kinder äußerst gefährlich werden. Genau verhält es sich auch bei Putzmitteln, die in greifbarer Nähe stehen. Kommt es dennoch zur Einnahme, verständigen Sie die Giftnotrufzentrale.
Die Tollkirsche sieht im Garten richtig toll aus mit ihren Blüten. Aber die schwarzen Früchte der Tollkirsche schmecken zwar süß, sind aber giftig. Schon drei bis vier Beeren reichen aus, damit das enthaltene Gift Atropin bei Kindern zu Vergiftung und einer Atemlähmung führt. In so einem Fall sollte dem Kind Aktivkohle gegeben werden und der Notruf gewählt werden.
Auch die Herbstzeitlosen sind gefährlich. Dabei handelt es sich um eine Pflanze, die dem Bärlauch ähnelt. Sie enthält aber ein stark wirkendes Zellgift namens Colchicin. Im Fall einer Vergiftung, raten Experten zur Gabe von Aktivkohle. Wenn Kinder mit den Herbstzeitlosen in Kontakt kommen, sollte sofort der Notruf gewählt werden.
Kinder lieben es, an Dingen zu riechen. Aber Vorsicht bei ätherischen Ölen, denn die haben oft eine giftige Wirkung. Richtig gefährlich sind Eukalyptus- oder Pfefferminzöl. Bei den Anzeichen einer Vergiftung sofort den Giftnotruf kontaktieren.
Petermännchen – der Name klingt gar nicht so gefährlich. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen Fisch, der im flachen Wasser in Atlantik, Nord- und Ostsee, Mittelmeer und Schwarzem Meer vorkommt. Der 15 bis 53 Zentimeter große Fisch gräbt sich in den Sand, sodass nur noch die Rückenflosse herausschaut. An der Rückenflosse befindet sich aber der Giftstachel, in den man schnell treten kann. Sollte das passiert sein, muss der Stachel sofort entfernt werden und dann geht es direkt weiter zum Arzt.
Auch Pilze sind gefährlich – allerdings nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Sollte man Vergiftungsanzeichen feststellen, den Pilz fotografieren oder einpacken und sofort den Giftnotruf anrufen. Der bestimmt den Pilz und weiß, was im Falle eines Falles zu tun ist.
Anzeichen einer Vergiftung
Eine Vergiftung bei Kindern erkennt man an folgenden Symptomen:
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Erregungszustände, Halluzinationen, Verwirrtheitszustände
- Beschleunigung oder Verlangsamung des Pulses
- Blässe, gerötete Haut, Hitzegefühl
- Schock
- Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit
- Atemnot bis Atemstillstand oder Herz-Kreislaufstillstand
Telefonnummer der Giftnotrufzentralen
Berlin: Giftnotruf der Charité Universitätsmedizin Berlin
Notruf: 030 192 40
Internetadresse: Giftnotruf Berlin
Bonn: Informationszentrale gegen Vergiftungen
Notruf: 0228 192 40
Internetadresse: Informationszentrale gegen Vergiftungen
Erfurt: Gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
Notruf: 0361 730 730
Internetadresse: Giftinformationszentrum
Freiburg: Vergiftungs-Informations-Zentrale
Notruf: 0761 192 40
Internetadresse: Vergiftungs-Informations-Zentrale
Göttingen: Giftinformationszentrum-Nord der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein (GIZ-Nord)
Notruf: 0551 192 40
Internetadresse: Giftinformationszentrum-Nord
Homburg/Saar: Informations- und Beratungszentrum für Vergiftungsfälle
Notruf: 06841 192 40
Internetadresse: Informations- und Beratungszentrum
Mainz: Giftinformationszentrum der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen
Notruf: 06131 192 40
Infoline: 06131 232 466
Internetadresse: Giftinformationszentrum Rheinland-Pfalz/Hessen
München: Giftnotruf München
Notruf: 089 192 40
Internetauftritt: Giftnotruf
Was ist im Falle einer Vergiftung zu tun?
Sollten Kinder mit giftigen Substanzen in Berührung kommen, immer erst den Notruf und dann den Giftnotruf wählen. Wer Aktivkohle im Haus hat, kann die verabreichen, denn sie bindet das Gift.
Milch hilft bei Vergiftungen übrigens nichts. Im Gegenteil: Der Fettgehalt kann die Aufnahme des Giftes sogar noch verstärken. Außerdem sollte man kein Erbrechen erzwingen, denn auch das kann die Wirkung noch verschlimmern.