Die meisten Erkältungen bei Kindern verlaufen harmlos und ohne Komplikationen. Doch kurieren sich die Kleinen nicht komplett aus und verschleppen die Erkältung, können zusätzliche Beschwerden entstehen. Auch das bereits geschwächte Immunsystem macht es möglich, dass sich Folgeerkrankungen durch zusätzliche Krankheitserreger entwickeln, die sehr unangenehm sein können.
Eine Erkältung wird, genau wie die echte Grippe, durch Viren ausgelöst. Diese dringen in den Körper ein, vermehren sich dort und lösen die bekannten Symptome wie Husten und Schnupfen aus – insofern das Immunsystem nicht in der Lage ist, die Erreger zu bekämpfen. Eine verschleppte Erkältung bei Kindern entsteht dann, wenn dem Körper nicht genügend Zeit zum Bekämpfen der Viren eingeräumt wird und sich die Krankheitserreger dadurch unnötig lange festsetzen. Die Viren sind dann ebenfalls in der Lage, in andere Körperregionen vorzudringen.
Zusätzlich ist das Risiko einer Folgeerkrankung bei Menschen mit einem durch die Erkältung geschwächten Immunsystem höher. Dann haben weitere Erreger, zum Beispiel Bakterien, leichtes Spiel und können den Körper ebenso infizieren. Die Rede ist in diesen Fällen von einer sogenannten „Sekundärinfektion“. Doch welche weiteren Infektionen sind möglich und was passiert, wenn Kinder eine Erkältung verschleppen?
Entzündete Nasennebenhöhlen
Gesichtsschmerzen vor allem beim nach vorne Beugen des Oberkörpers, Abgeschlagenheit, Fieber und ein grün-gelbliches Schnupfensekret sind Anzeichen für eine Nasennebenhöhlenentzündung.
Diese Folgeerkrankung einer Erkältung bei Kindern kann entweder durch Weiterverbreitung der Viren oder durch eine zusätzliche bakterielle Infektion entstehen. Handelt es sich um Bakterien, die die Entzündung auslösen, sind die Beschwerden (Gesichtsschmerzen, oft eitriger Ausfluss) meistens einseitig und dauern länger als sieben Tage an. Eine durch Viren verursachte Nasennebenhöhlenentzündung äußert sich häufig beidseitig im Gesicht.
Um die Erkältung nicht zu verschleppen und es bei den Kleinen gar nicht erst zu einer Nasennebenhöhlenentzündung kommen zu lassen, ist es wichtig, bereits einen Schnupfen mit viel Schlaf und Ruhe komplett auszukurieren. Also verschieben Sie den Gang auf den Spielplatz am besten auf den nächsten Besuch bei Oma und Opa.
Von der Nase zu den Ohren
Eine verschleppte Erkältung kann sich auch durch Ohrenschmerzen bemerkbar machen. Ein scheinbar harmloser Schnupfen wird dann zu einer unangenehmen Mittelohrentzündung. Die Viren wandern von der Nase zu den Ohren und sorgen dort für die Beschwerden. Die dadurch anschwellenden Schleimhäute der sogenannten Ohrtrompeten verhindern das Belüften des Mittelohrs, wodurch sich die Viren ungestört vermehren können.
Haben die Kinder die Erkältung verschleppt und Ohrenschmerzen, hilft das Auflegen von Zwiebelsäckchen. Zwiebeln wirken entzündungshemmend und stoffwechselanregend. Dafür eine Zwiebel klein hacken, andünsten und die warmen Zwiebelstückchen in ein Stofftuch geben. Dieses auf das Ohr legen und mit einem Stirnband am Kopf befestigen. Das noch warme Säckchen wirkt wohltuend und lindert die Beschwerden.
Eine Entzündung der Lunge
Die Fortsätze der Luftröhre, die Bronchien, können sich entzünden – eine sogenannte Bronchitis hat sich entwickelt. Entweder die Erkältungsviren befallen die Bronchien oder Bakterien führen zu einer Sekundärinfektion (Krankheitsdauer über zehn Tage) und sind damit der Grund für den schmerzhaften Husten. Weitere Symptome einer Bronchitis beim Kind können sein:
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Müdigkeit
- leichtes Fieber
- klarer oder weißlicher Schleim beim Abhusten
Ein Arztbesuch ist mit einer Bronchitis auf jeden Fall ratsam. Denn liegt eine Infektion mit Bakterien vor, sollte mit Antibiotika behandelt werden. Handelt es sich um eine virusbedingte Bronchitis, sind schleimlösende Säfte aus der Apotheke hilfreich. Welche Form beim Kind zustande gekommen ist, kann der Arzt feststellen. Bei einer Bronchitis gilt es, viel zu trinken, damit der Schleim flüssiger wird und sich leichter abhusten lässt.