Ungewollt enkellos – das ist keine Frage der eigenen Entscheidung. In dem Fall haben die Kinder entweder für sich entschieden, keine Kinder – momentan – zu bekommen oder sie können aus medizinischer Sicht keine eigenen Kinder bekommen. In letztem Fall leiden die Kinder unter dieser Tatsache natürlich enorm. Der Druck, der auf jungen Frauen lastet, möglichst vor Ablauf der Fruchtbarkeit ein Kind zu bekommen, lastet schwer. Aber was ist mit denen, die gern Großeltern werden wollen?!
Es ist ein großes Tabu unserer Gesellschaft: Wenn die ältere Generation nach den Kindern so gern Enkelkinder hätte, aber enkellos bleibt. Großes Problem ist das steigende Alter der Frauen beim ersten Kind. Wer heute zwischen 35 und 40 Jahren Kinder bekommt, hat in der Regel schon alte Eltern. Was viele nicht auf dem Schirm haben: Wenn die eigenen Kinder genauso spät Kinder bekommen – werden diese späten Eltern sehr spät oder gar nicht Großeltern. Häufig entscheiden sich viele Paare auch bewusst gegen Kinder. Für die Eltern dieser Paare ist es schwer zu verstehen, dass sie sich gegen Kinder entscheiden – enthalten sie ihnen schließlich auch bewusst die Enkel.
Was macht das mit einem, wenn man ungewollt enkellos bleibt?! Traurig wird man. Auch im Umfeld wird das Thema immer schwieriger. Anfangs fragen noch alle, warum die Kinder denn keine Enkel bekommen. Was bleibt ist entweder nur ein Schulterzucken oder die Vergewisserung, man wisse es auch nicht. Und später, wenn sich nach fünf oder zehn Jahren noch immer keine Enkel angekündigt hat? Hört das Fragen einfach auf. Spätestens dann stellt man fest, dass man sozial ausgegrenzt wird. Während andere mit den Enkeln was unternehmen oder Bilder von ihnen zeigen, hat man selber nichts beizutragen. Und andere? Die haben nicht mehr als Mitleid über. Und so bleibt man ungewollt enkellos allein.