Es ist ein umstrittenes Thema: Sollen Kinder die Möglichkeit bekommen, sich von ihrem Urgroßvater oder ihrer Urgroßmutter oder sogar von Oma oder Opa zu verabschieden, wenn diese im Sterben liegen? Überhaupt ist die Frage, wie Kindern der Tod erklärt werden soll, nicht leicht zu beantworten. Am besten geben Sie dem Kind die Möglichkeit selbst entscheiden zu können, ob es Sie an das Sterbebett einer nahe stehenden Person begleiten möchte.
Der Tod ist ein natürliches Ereignis. Es ist wichtig, Kinder von vornherein miteinzubeziehen, auch wenn es einem emotional schwer fällt, Abschied zu nehmen und den Liebsten schwach und mit schwerem Atem im Bett liegen zu sehen. Seien Sie immer ehrlich zu ihrem Enkelkind und verharmlosen Sie den Tod nicht mit irgendwelchen Märchen. Kinder haben viele Fragen über den Tod und je früher sie Bescheid wissen, desto besser können sie auch mit Trauer umgehen. Kinder spüren es, wenn die Eltern oder Großeltern trauern und umso schwieriger ist es für sie, wenn sie nicht wissen warum Oma weint. Trauer tut weh, aber wenn Kinder Fragen stellen können, fällt es ihnen einfacher damit umzugehen. Manchmal findet man vielleicht nicht die passende Antwort, manchmal kann man auch mit dem Kind einfach gemeinsam danach suchen.
Wie Kinder mit dem Sterben und Tod umgehen, hängt von ihrem Alter und Entwicklungsstand, ihrer Mentalität und den Umständen ab, wie sie damit konfrontiert werden. Normalerweise wenden sie sich dem Phänomen Tod ab dem dritten Lebensjahr zu. Eltern oder Großeltern nehmen Kinder jedoch oft nicht mit ins Krankenhaus oder Pflegeheim, weil sie Rücksicht nehmen wollen. Dabei wird oft vergessen, dass das Kind ein Recht haben sollte, selbst zu entscheiden und es für das Kind schlimm sein kann, wenn die Eltern oder Großeltern einfach über den eigenen Kopf hinweg entscheiden, was für einem vermeintlich das Beste ist. Vielleicht hat das Kind Angst den Urgroßvater zu besuchen, vielleicht möchte es ihn aber auch gar nicht mehr verlassen. Ob es mitmöchte, wenn Sie jemanden am Sterbebett besuchen, sollten Sie nicht alleine entscheiden. Viel wichtiger ist es, sich Zeit zu nehmen, um dem Kind Fragen zu beantworten. Fragen nach dem wie, warum und wo
Es ist natürlich immer schwierig, wenn man nicht einschätzen kann, wie das Kind mit so einer traurigen Nachricht, wie dem Tod eines Familienmitglieds, umgeht. Wenn Sie nicht wissen ob es weinen oder lachen wird und ob es überhaupt versteht, was passiert. Kinder zwischen drei und zehn Jahren fällt es nicht einfach, einen Verlust geistig und emotional zu bewältigen. Es braucht seine Zeit um Begrifflichkeiten wie „für immer“ oder „nie wieder“ begreifbar zu machen. Gemeinsames malen, basteln oder ein Fotoalbum bekleben sind gute Beschäftigungen, um mit der Trauer umzugehen. Auch ein Spaziergang über den Friedhof kann fördernd sein. Haben Sie keine Angst davor, dass das Enkelkind nicht versteht, was passiert, wenn Opa im Sterben liegt und seien Sie ehrlich, auch wenn Sie denken, dass Sie das Kind schützen wollen. Manchmal ist das Gegenteil besser. Besser, als wenn Opa plötzlich