Enkel schützen vor Einsamkeit. Das haben Wissenschaftler vom Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf herausgefunden. Sie haben Daten einer Studie ausgewertet. In dieser werden seit 1996 alle drei Jahre bundesweit Stichproben älterer deutscher Erwachsener zwischen 40 und 85 Jahren erhoben. In der Studie gaben 1.125 von knapp 3.900 Großeltern an, sich regelmäßig und aktiv um ein Enkelkind zu kümmern.
Die Wissenschaftler haben sich genau angeschaut, wie hoch der angegebene Einsamkeitswert bei sich kümmernden Großeltern war. Dieser lag bei 1,7 im Durchschnitt. Der durchschnittliche Wert der sozialen Isolation lag bei 1,6. Regelmäßigen Kontakt haben sie mit sechs Personen.
Schaut man sich die Werte derer an, die keine aktive Betreuungsrolle übernehmen, liegen die Durchschnittswerte höher. Der Einsamkeitswert lag bei 1,8. Regelmäßigen Kontakt haben sie nur mit vier bis fünf wichtigen Personen.
Einsamkeit ist aber keine Frage des Alters, auch das haben Studien herausgefunden. Demnach fühlen sich Menschen um die 30 und um die 60 besonders einsam. Mit 40 fühlen wir uns hingegen am geborgensten. Mit 75 Jahren ist das Gefühl der Einsamkeit dann am geringsten, nimmt dann allerdings wieder zu.
Der Weg aus der Isolation ist nicht einfach, aber trotzdem machbar. Darum stellen wir Ihnen sechs Wege aus der Einsamkeit vor:
- Fremde Menschen ansprechen: Ja, das ist unglaublich schwierig. Aber Smalltalk beim Bäcker oder im Supermarkt geht immer. Es sind die kleinen Gespräche, die dafür sorgen, dass flüchtige Gemeinsamkeiten entstehen, auch wenn sie langfristig nicht weiter von Bedeutung sind.
- Nicht zu wählerisch sein: Wer einsam ist und den Schritt aus der Isolation wagt, sollte mit der Wahl seiner Gesellschaft nicht zu genau sein. Natürlich ersetzen diese Kontakt nicht die Menschen, die man verloren hat. Aber es vertreibt die Isolationen.
- Reflektieren: Zwischen der Einsamkeit und dem Alleinsein gibt es einen Unterschied. Nicht jeder, der allein ist, fühlt sich auch einsam. Auch, wer in einer Partnerschaft lebt, kann sich einsam fühlen. Darum sollte man seine Gefühle verstehen und begreifen, damit man daran arbeiten kann. Wer einsam in einer Beziehung ist, der sollte den Weg zum Paartherapeuten wagen.
- Achtsam mit sich selbst sein: Mit der Isolation leidet der Körper und die Psyche. Darum ist es wichtig, sich um sich selbst zu kümmern. Das fängt damit an, sich selber Blumen zu kaufen, für sich selbst gut zu kochen oder ein gutes Buch zu lesen. Beim Genießen fängt der Weg aus der Isolation an…
- Virtueller Kontakt hilft auch: Sie können mit der Familie nur virtuell kommunizieren? Dann machen Sie es! Nutzen Sie die zahlreichen Möglichkeiten der Digitalisierung, um mit anderen in Kontakt zu kommen und zu bleiben. Nutzen Sie zum Beispiel Skype, um mit den Enkeln zu telefonieren. Auch WhatsApp bietet diese Möglichkeit. Außerdem gibt es soziale Netzwerke, die sich auf Senioren spezialisiert haben.
- Suchen Sie sich ein Hobby! Egal ob es ein Haustier ist, Stammtische oder die Mitgliedschaft in einem Verein – vieles hilft dabei, der Einsamkeit entgegenzuwirken. Städte und Gemeinden bieten viele Veranstaltungen an, die man besuchen kann. Einige davon sind auch kostenlos. Vielleicht ist auch ein Ehrenamt was für Sie?! Versuchen Sie es!
Zudem gibt es auch die Möglichkeit, als Leihoma oder Leihopa mit Familien in Kontakt zu kommen, die dringend Unterstützung benötigen. Schauen Sie sich gern dazu unsere Themen dazu an – hier finden Sie auch den Verweis zu unseren Partnern.