Ich möchte Euch von einer Oma erzählen, von der niemand auf die Idee käme, dass sie eine ist. Denn sie sieht so gar nicht danach aus. Ist sie aber, sogar siebenfach. Was insofern verständlich ist, weil sie Mutter von vier Söhnen ist. Gut, das gibt es natürlich, aber Sonja Ohly, die ich seit 2006 kenne, ist für mich eine Frau, die gleich in vielfacher Hinsicht einmalig ist.
Ich beginne mit dem, womit sie die meiste Zeit verbringt: dem Reisen. Sie nennt sich selbst eine „digitale Nomadin“ – und das nicht, weil sie fast 40 Jahre in Dubai gelebt hat und dort die Wüste ja bekanntlich recht nah ist. Sie nennt sich so, weil sie (und ihr Laptop) eben so viel unterwegs sind. Zwei Wochen an einer Stelle? Dann wird Sonja unruhig. Allein dieses Jahr war sie in den folgenden Ländern: natürlich mehrfach in den Emiraten (wo die meisten ihrer Enkel leben), in Italien, auf den Kapverdischen Inseln und natürlich Österreich, wo sie lebt.
Und immer wieder sind die Enkel dran
Sonja hat sich aber auch, gemeinsam mit mir, als Bloggerin etabliert. Ja, sie schreibt auch über das Verreisen, zum Beispiel über die gravierenden Unterschiede zwischen Reise und Urlaub. Aber es ist viel mehr. Denn immer wieder spickt Sonja ihre Artikel mit aktuellen Infos: So hat sie schon 2015 die Fahrräder in Nizza gefunden … und, natürlich, sind zwischen ihren Reisen immer wieder auch die Enkel dran 🙂
Kürzlich musste sie beispielsweise mal wieder aushelfen. Als Backup, wie Sonja lachend sagt. Denn ihr dritter Sohn, Vater von noch sehr kleinen Zwillingen, rief an und fragte: „Mama, Anna und ich sind beide für vier Tage geschäftlich unterwegs und die Zwillinge brauchen Dich in Dubai. Hast Du Zeit?“ Klar, da packt sie ihren Koffer und macht sich auf die Socken. „Auf Großeltern ist schließlich Verlass“, ist Sonja überzeugt.
Sonja beschönigt es übrigens nicht, wenn sie im Enkel-Einsatz ist. Das kann manchmal auch sehr anstrengend sein, denn 40 ist Sonja natürlich nicht mehr. Wer aber so gelassen wie Sonja durchs Leben geht (nicht: läuft!), der hat Mittel, um die Nerven zu schonen. Auch in der Kommunikation mit den Eltern, denn gerade die Erfahrung mit den Zwillingen hat Sonja, wie sie selbst zugibt, viel gelehrt. „Gutgemeinte Ratschläge sollten Großeltern für sich behalten. Ich halte mich auch mit Geschenken zurück. Lieber denke mir eigene Spiele für jedes Kind aus, wie wir mit dem schon vorhandenen Spielzeug spielen. Und wenn ich etwas mitbringe, dann sind es Dinge, die entweder neugierig machen oder die Kreativität der Kleinen schürt, wie z.B. Kastanien, die gibt es nämlich in Dubai nicht, oder einen Drachen, den wir am Strand steigen lassen.“
Sonja Ohly denkt gern quer
Eigentlich wollte ich Euch aber dieses erzählen: Sonja denkt quer – und das vor allem gern über #volldasguteleben. So lautet der Slogan ihres und meines Blogs, der über das informiert, was das Leben schön macht. Enkel zum Beispiel. Aber natürlich noch viel mehr!
Sonja ist mittlerweile zu einer richtigen Blogger-Unternehmerin geworden. Dabei hilft ihr natürlich, dass sie nicht fest an einem Ort klebt und so das Geschehen in Deutschland von außen beobachten kann. Außerdem liest sie viele Bücher, die sie wieder zu neuen Taten anregen. Zum Beispiel gemeinsam mit mir eine Unkonferenz zu organisieren. Ja, so nennt man diese Art von Veranstaltung, die so ganz anders abläuft als eben die normale Konferenz, wo sich häufig hochdekorierte Persönlichkeiten selbst beweihräuchern, wie klug sie sind. Mehr über diese Unkonferenzen könnt Ihr hier lesen. Da kommen wirklich ganz unterschiedliche Menschen zusammen und, noch mehr: Sie halten es einen ganzen Tag und zwei ganze Abende bestens miteinander aus! Ob Omas und Opas, Studenten, Rentner oder Quereinsteiger, alles dabei.
Aber zurück zum Thema Großeltern. Was wir mit zunehmenden Alter merken, ist auch dies: Als Oma oder Opa reagieren wir weniger ängstlich als Eltern. „Durch die Erfahrung mit meinen eigenen Kindern“, beschreibt Sonja die Situation, „fällt es mir leichter, die Kleinen auch mal loszulassen und gelassen zu bleiben.“ Merken das die Enkel? Aber hallo, sofort! „Und sie wollen mehr von dieser Freiheit und dem Vertrauen, das ich ihnen schenke. Ich kann förmlich sehen, wie sie mutiger und selbstbewusster werden.“
Ist das nicht schön? Was soll ich sagen? Ich finde es wunderschön, oder um in unserem Jargon zu sagen: Ohfamoos!