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Schlafapnoe erkennen und behandeln

Schnarchen – besonders, wenn es auch mit Atemaussetzern auftritt, sollte aber niemals auf die leichte Schulter genommen werden.

Lautes Schnarchen – besonders wenn es von der Person neben einem kommt, kann oft nervenaufreibend sein. Ein solches Schnarchen – besonders, wenn es auch mit Atemaussetzern auftritt, sollte aber niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Denn diese können weitere tiefgreifende Folgeerkrankungen und Symptome mit sich ziehen, die lang- und auch kurzfristig durch die Schlafapnoe ausgelöst werden können.

Was sind die Symptome einer Schlafapnoe?

Zu den Symptomen, die auftreten können, gehört zum Beispiel die ständige Tagesmüdigkeit und Erschöpfung, die durch die immer wieder unterbrochenen Schlafzyklen verursacht werden. In weiterer Folge kann es im schlimmsten Fall auch wiederholt zu Sekundenschlaf kommen. Ein weiteres Merkmal, das bei vielen Patienten und Patientinnen auftritt, sind morgendliche Kopfschmerzen und ein kratziger Hals nach dem Aufwachen sowie Nachtschweiß. Die Müdigkeit und Erschöpfung führt außerdem zu einer verminderten Leistungsfähigkeit sowie auch zu psychischen Folgen wie depressiven Verstimmungen.

Welche Folgeerkrankungen können auftreten?

Zu den langfristigen Folgen gehören aufgrund der psychischen Belastung durch die ständige Erschöpfung auch Depressionen. Zu anderen körperlichen Folgeerkrankungen gehören Bluthochdruck, Diabetes sowie durch die starke nächtliche Belastung des Herz-Kreislauf-Systems ein signifikant erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Zudem ist es für Betroffene wesentlich schwieriger, Übergewicht abzubauen (welches oft der Grund für die Schlafapnoe ist), was einen Teufelskreis ergibt.

Schlafapnoe – häufig eine unerkannte Erkrankung

Diese Art der Schlafstörung bleibt leider häufig unerkannt. Über 95% der Patienten sind schätzungsweise nicht diagnostiziert oder nicht unter Behandlung, weil etwa das nächtliche Schnarchen als etwas Nerviges, aber Normales angesehen wird oder die Probleme und Symptome nicht weiter hinterfragt werden. Dabei leiden unglaubliche 26 Millionen Menschen in Deutschland an einer obstruktiven Schlafapnoe.

Welche Arten von Schlafapnoe gibt es?

  • Obstruktive Schlafapnoe: Neben der zentralen Schlafapnoe gehört die obstruktive zu den bekanntesten Arten. Obstruktiv bedeutet so viel wie „verschließend“, was den Atemwegsverschluss bzw. die Verengung beschreibt, die nachts immer wieder stattfindet. Das passiert durch ein Erschlaffen der entsprechenden Muskulatur
  • Zentrale Schlafapnoe: Anders als bei der obstruktiven Apnoe werden hier die Aussetzer nicht durch Verschlüsse verursacht, sondern dadurch, dass das Gehirn während des Schlafens keine Signale an die Atemmuskulatur mehr versendet, um diese zu steuern.
  • Pickwick Syndrom: Das Syndrom wird auch als Obesitas-Hypoventilationssyndrom bezeichnet und tritt- wie der Name vermuten lässt – häufig bei sehr übergewichtigen Menschen auf, bei welchen die Atemwege und die Lunge im Schlaf durch das erhöhte Gewicht verengt werden.
  • Weitere Sonderformen und Mischformen: es existieren noch einige weitere Formen, etwa Mischformen zwischen obstruktiver und zentraler Schlafapnoe oder die Cheyne-Stokes-Atmung, die durch einen ständigen Wechsel zwischen tiefen und flachen Atemzügen und zentralen Aussetzern dazwischen gekennzeichnet ist.

Wie kann man Schlafapnoe erkennen und wo kann man diese feststellen lassen?

Erste Anzeichen sind etwa nächtliches Schnarchen und Atemaussetzer (die vielleicht vom Partner/der Partnerin bemerkt werden). Außerdem sollte bei andauernder, unerklärlicher Müdigkeit unbedingt nach der Ursache gesucht werden. Bei Verdacht auf eine Schlafapnoe findet nach einem ärztlichen Gespräch üblicherweise eine Untersuchung im Schlaflabor statt.

Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?

Schlafapnoe kann bei den meisten Menschen gut therapiert werden, um die Lebensqualität zu verbessern. Das geschieht z.B. in Form von speziellen Schlafmasken, etwa mittels CPAP Überdruckbeatmung durch eine CPAP Maske von resmed. Für leichtere Formen kommen auch sogenannte Schnarchschienen zum Einsatz, die die Atemwege nachts offenhalten sollen. Auch spezielle Zungenschrittmacher können dafür sorgen, dass die Zunge im Schlaf nicht erschlafft und so die Atemwege verschließt.

Schlafapnoe – ernst, aber therapierbar

Schlafapnoe ist eine ernstzunehmende Schlafstörung, die zu gefährlichen Folgeerkrankungen führen kann. Symptome wie ständige Müdigkeit, morgendliche Kopfschmerzen oder Schnarchen sollten deshalb unbedingt ärztlich abgeklärt werden, um ggf. die nötigen Therapien einleiten zu können.

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