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Rente mit 70: Warum unsere Enkel deutlich länger arbeiten müssen

Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum im Auftrag der Investmentgesellschaft Fidelity hat eine düstere Prognose aufgestellt. Selbst wer bis 70 Jahre arbeitet und damit drei Jahre länger in die Rentenkasse einzahlt, kann sich auf seinem finanziellen Polster nicht ausruhen. Viele der heute Unter-50-Jährigen gehen davon aus, bis 70 Jahre zu arbeiten – allerdings mit dem festen Glauben, dass man dann im Alter abgesichert ist. Aber so…

Die Studie macht bewusst: Wir können arbeiten so lange wir wollen, es wird nicht reichen, um sorglos in den Ruhestand zu gehen. Vielmehr macht die Studie deutlich, dass wir parallel privat viel mehr sparen müssen, um nicht in die Altersarmut zu rutschen. Sie rechnet knallhart vor: Der erst mit 40 Jahren anfängt zu sparen, müsste bis zu 20 Prozent seines aktuellen Bruttoeinkommens zur Seite legen, damit der Lebensabend entspannt wird. Wer keine 20 Prozent zurück legen kann, hat entweder Pech gehabt oder fängt schon deutlich früher an mit den Rücklagen.

Bei solchen Prognosen muss man sich dreimal überlegen, ob man sein Renteneintrittsalter vorlegt. Der Anspruch singt pro Jahr, das man eher in Rente geht, um 3,6 Prozent. Wer länger arbeitet, kann seine Bezüge um bis zu sechs Prozent steigern.

Schon jetzt steigt das Renteneintrittsalter bis 2019 auf 67 Jahre. Man geht davon aus, dass das Rentenminimum 85 Prozent des letzten, während seiner Arbeitszeit erzielten Nettoeinkommens liegen muss, um einen Lebensstandard zu sichern. Doch das schaffen die wenigstens! In dieser Studie wird vorgerechnet: Einem Ingenieur von Jahrgang 1975 werden monatlich 1300 Euro fehlen. Arbeitet er drei Jahre länger, beträgt die Lücke nur noch 1000 Euro. Diese müsste die private Altersvorsorge füllen – unter der Voraussetzung, dass früh genug angefangen wurde zu sparen.

Aber was bedeutet das für unsere Enkel? Ein düsteres Bild, das steht zumindest fest. Vermutlich wird das Renteneintrittsalter weiter steigen. Private Vorsorge wird immer wichtiger – wer sich das nicht leisten kann, wird im Alter in die Altersarmut rutschen. Damit steht heute schon fest: Kinder, die in wohlhabenden Haushalten zur Welt kommen, werden sich im Alter vermutlich weniger Gedanken um ihre Alter machen müssen.

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