Die eigene Altersvorsorge ist weiterhin ein wichtiger Baustein der finanziellen Absicherung im Alter. Es wird immer deutlicher, dass die Zahl derjeniger, deren gesetzliche Rente im Alter nicht ausreicht, wächst. Zugleich stellen sich viele Menschen aber die Frage, auf welchem Wege die private Vorsorge sichergestellt werden kann. Dieser Artikel gibt fünf Tipps.
1. Rürup-Rente: Mitunter auch später noch interessant
Diese Vorsorgemaßnahme eignet sich für Selbstständige und bietet sich aus vielerlei Hinsicht sogar noch für einen späten Einstieg in die Privatvorsorge an. Sie wird auch als Basisrente bezeichnet und kann als private Rentenversicherung oder auch als fondsgebundene Lösung genutzt werden. Der Vorteil liegt darin, dass der Vertrag spät abgeschlossen werden kann und sich aktuell (Stand: 2020) bis zu 24.300 Euro von der Steuer absetzen lassen. Dies entspricht aktuell 90% des maximal geförderten Einzahlungsbetrags von 90%.
Selbstständige, die erst im späteren Lebensalter viel verdienen, können somit einen späten Vertrag abschließen und durch die Einzahlungen Steuern sparen. Allerdings fällt auf die Rente ein anteiliger Steuerbetrag an. Ab 2040 erfolgt in der Auszahlungsphase dafür eine vollständige Versteuerung.
Die Rürup-Rente ist einzig für die Personen gedacht, die keinerlei Pflichtversicherung zugehörig sind, also weder in die Rentenversicherung noch in die Versorgungswerke einzahlen. Wer sich für ein entsprechendes Modell interessiert, sollte sich die Rüruprente im Vergleichstest anschauen, um am Ende eine renditeträchtige Lösung zu finden.
2. Riester-Rente: Zulagen und Schutz bei Arbeitslosigkeit
Diese Vorsorgemöglichkeit gehört zur zweiten Säule und lohnt sich gerade für Personen mit Kindern. Für Kinder gibt es nämlich neben der Basiszulage weitere Zulagen. Interessenten können aus verschiedenen Vertragsformen wählen. Vertragsunabhängig fällt hingegen die staatliche Förderung aus: Erwachsene können jährlich bis zu 175 Euro als Zulage erhalten, für Kinder (Geburt ab 2008) stehen Beträge von bis zu 300 Euro offen. Auch können die Beiträge teilweise von der Steuer abgesetzt werden.
Ein großer Vorteil dieser Möglichkeit ist die Absicherung im Fall der Arbeitslosigkeit oder der gesundheitlichen, dauerhaften Arbeitsunfähigkeit. Die Rente ist nicht angreifbar, sodass auch für den Bezug der Grundsicherung nicht auf die Riester-Rente zugegriffen werden muss oder darf. Dies ist bei einer eigenverantwortlichen Altersvorsorge oft ein Problem, da der Staat erwartet, dass Ersparnisse zuerst aufgebraucht werden.
3. Umkehrhypothek und Leibrente
Diese Option eignet sich eher für Alleinstehende ohne Nachkommen. Bei der Umkehrhypothek wird das Eigenheim zumeist an eine Bank, aber mitunter auch an Privatpersonen veräußert. Der Verkäufer erhält das Geld, zugleich aber das lebenslange Wohnrecht in der Immobilie. Es gibt zwei Varianten. Entweder wird dem Verkäufer ein Darlehen zugesprochen, welches zinsfrei und steuerfrei ausfällt oder er erhält den Kaufpreis. Je nach Vertrag wird das Geld als Einmalzahlung oder als Rente ausgezahlt. Der Verkäufer kann bis zum Tod oder Auszug in ein Pflegeheim mietfrei in der Immobilie wohnen, da sie erst nach diesem Zeitpunkt in den Besitz des Käufers übergeht.
Ein Nachteil liegt darin, dass der Verkaufspreis stets deutlich unter dem üblichen Wert der Immobilie liegt.
4. Das Eigenheim
Das Eigenheim ist eine sehr solide Möglichkeit, für die eigene Altersvorsorge. Im Alter fallen keine Mietzahlungen mehr an, zugleich bleibt für den Notfall stets die Veräußerung des Eigenheims als variabler Spielstein möglich.
Die Maßgabe ist jedoch, spätestens bei Renteneintritt die Finanzierung vollständig zurückgezahlt und möglichst Modernisierungsarbeiten abgeschlossen zu haben. Zugleich sollte ein finanzieller Puffer vorhanden sein, der Renovierungs- oder Instandhaltungskosten im Alter abdeckt.
5. Die Möglichkeiten vergleichen
Grundsätzlich sollte jeder Verbraucher die Möglichkeiten der eigenen Altersvorsorge für sich abschätzen und mehrere Wege miteinander vergleichen. Eine Maßgabe bleibt dennoch: Mit der Altersvorsorge kann nicht zu früh begonnen werden. Während der Ausbildung, während des Studiums, vielleicht sogar als Anlage der Großeltern für den Enkel – wer früh beiseitelegt, der kann später aus volleren Töpfen schöpfen.