„Im Alter etwas Neues wagen“. Wir haben mit Ursula Surmann gesprochen, die im Alter von 73 Jahren ihren ersten Gleitschirmflug wagte. Nun ist sie inzwischen 81 Jahre alt und fliegt weiterhin regelmäßig mit Ihren Kindern und Enkelkindern.
Einer der ständigen Gastautoren der grosseltern.de-Redaktion ist der Outdoor-Experte Mik Broschart. Er ist, wenn er nicht für uns Ausflüge & Erlebnistipps für Erwachsene mit Kindern in der Natur, den Bergen und im Schnee sucht und aufschreibt, passionierter Gleitschirmflieger. Als solcher war er vor einigen Wochen auf der Wasserkuppe in der Mitte Deutschlands, wartete mal wieder auf den richtigen Wind und kam daher mit einem Fliegerkollegen ins Gespräch. Dieser erzählte, in seiner Familie flögen 3 Generationen Gleitschirm und seine Mutter, inzwischen 81 Jahre jung, sei regelmäßig mit ihm am Tandemschirm unterwegs. Das Fliegen mit Sohn und Enkeln mache ihr mächtig Spaß. Ein Grund für uns, Ursula Surmann zu kontaktieren und Sie nach Ihrem sehr speziellen „Im Alter Neues wagen“ zu befragen.
„Nach Pfingsten geht´s wieder in die Luft!“ erzählt uns kurz darauf die rüstige, charmante Dame, „Vor einigen Jahren war ich einer der ersten Tandempassagiere meines Sohnes Paul Seren, der damals gerade die Erlaubnis erworben hatte, auch andere Leute am Gleitschirm mitzunehmen. Damals war ich 73. Das war unvergesslich. “
In dem Gespräch wird deutlich, dass Ursula Surmann eigentlich zwangläufig irgendwann einmal in die Luft gehen musste: „ Das ist schon eine flugverrückte Familie, mein Sohn Paul fliegt seit 36 Jahren Drachen und Gleitschirm, ist inzwischen Fluglehrer und hat seine gesamte Familie mit dem Flugvirus infiziert. Von meinen 8 Enkelkindern fliegen vier – die Kinder von Paul- das ist dann schon etwas Besonderes, das verbindet uns.“
Natürlich haben wir sie gefragt, ob sie ob Ihres Alters Bedenken hätte, sich in die Luft zu wagen. „Wäre ich 30 Jahre jünger und gäbe es keine Arthrose, würde ich selbst noch eine Ausbildung beginnen.“, meint Sie darauf und sagt, ihr Arzt hätte auf Nachfragen keine Probleme gesehen, aber gemeint, er selbst würde sich nie an einen Gleitschirm trauen.
Weiter erzählt sie: „Der Start mit dem Anlaufen ist für mich nicht ganz einfach, da helfen aber am Startplatz immer Fliegerkollegen und dann kommen wir schon ordentlich in die Luft. Die Landung ist kein Problem und was man in der Luft fühlt, muss man einfach erleben!“
Seit dem ersten Flug ist sie immer mal wieder geflogen, immer am Tandem. Das wird es auch weiter geben. Ein wenig Bedauern schwingt mit, als Sie sagt: „Leider werde ich den Sport nicht mehr eigenständig ausüben können. An den Flugorten lernte ich jedoch einige ältere Menschen (nicht ganz in meinem biblischen Alter) kennen, die sich in der Schulung befanden. Paul erlebt das während der Fluglehrertätigkeit auch immer wieder. Damit können Sie vielleicht in Ihrem Artikel solchen „55+ Senioren“ Mut machen.“
Bilder: Paul Seren