„Ohne Großeltern können viele Familien gar nicht funktionieren“
Kürzlich präsentierte die Süddeutsche Zeitung eine Doppelseite über die Familien-AG: Krippe, Kita, Altenheim. Und Dr. Alexandra Borchardt, SZ-Chefin vom Dienst, stellte in ihrem Beitrag fünf Thesen auf, um für eine andere Idee der Gemeinschaft zu plädieren. Eine davon lautete: „In der Familie geht es um mehr als nur um Effizienz.“ Das machte uns neugierig – und wir baten die Journalistin um ein Interview. Das sie prompt zusagte. Lesen Sie hier mehr.
Frau Borchardt, Sie plädieren für eine andere Idee der Gemeinschaft – mit starken Familien als Grundlage. Welche Schlüsselreize müssen ausgelöst werden, um diesem Ziel rasch näher zu kommen?
Alexandra Borchardt: „Die Arbeitswelt muss sich ändern. Firmen müssen ihren Mitarbeiter die Fürsorge für die Familie und andere Gemeinschaftsleistungen ermöglichen, indem Sie statt einer Anwesenheitskultur eine Ergebniskultur pflegen. Dies zahlt sich aus, denn starke Familien oder die Verankerung in anderen Gemeinschaften geben Menschen Halt in einer volatilen Wirtschaftswelt.“
Welche Rolle spielen darin Großeltern bzw. wie kann die ältere, erfahrene Generation unterstützen?
Alexandra Borchardt: „Ohne Großeltern können viele Familien gar nicht funktionieren. Großeltern unterstützen die Eltern in den besonders anspruchsvollen Lebensphasen. Sie sind aber auch wertvoll für die Enkel, auch weil sie denen ermöglichen, zwischen verschiedenen Erziehungsstilen ihre eigenen Vorstellungen zu entwickeln.“
Wie können Unternehmen ganz konkret in die Pflicht genommen werden, den Wandel aktiv mit zu gestalten und welche Vorreiter gibt es schon?
Alexandra Borchardt: „Firmen können andere Arbeitszeitmodelle entwickeln, Betreuungsangebote nahe des Arbeitsplatzes schaffen, auf die Gleichstellung von Frauen und Männern achten, aber natürlich auch alles tun, um Arbeitsplätze sicher und menschenfreundlich zu machen. Davon profitieren alle. Vorreiter gibt es etliche, es lohnt sich für Unternehmen, sich nach guten Beispielen umzuschauen und davon zu lernen.“
Dr. Alexandra Borchardt ist seit 2005 bei der Süddeutschen Zeitung beschäftigt, zunächst als Nachrichtenchefin der Wirtschaftsredaktion, dann als stellvertretende Ressortleiterin Innenpolitik und seit 2011 als Chefin vom Dienst. Zuvor war sie Redakteurin bei der Deutschen Presse Agentur und München-Korrespondentin der Financial Times Deutschland. Als Politikwissenschaftlerin hat sie in den USA über den Zusammenhang zwischen Umweltpolitik und Demokratie promoviert.
Kennen Sie Unternehmen, die sich engagieren, neue Arbeitszeitmodelle zu entwickeln, um Familien zu stärken?
Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns einen Tipp geben, wer hier vorbildlich agiert. Gerne würden wir solche Firmen befragen, welche Erfahrungen sie machen – und warum vielleicht doch manchmal mehr geht als man annimmt.
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