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Nur einer von fünf Jugendlichen verbringt noch Zeit mit seinen Großeltern

Sind die Enkelkinder noch klein, verbringen sie gern die Zeit mit Oma und Opa. Doch werden sie älter, werden Oma und Opa mit zunehmenden Alter immer weniger zur Bezugsperson. Laut einer Studie können mehr als 50 Prozent der befragten fünf bis 18-Jährigen nicht die Berufe ihrer Großeltern benennen. Ein Zeichen dafür, dass sie sich schlichtweg nicht dafür interessieren, schreibt das englische Nachrichtenportal ‚independent.co.uk‘.

1.000 Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 18 Jahren wurden befragt. Nur 21 Prozent besuchen regelmäßig ihre Großeltern, um Zeit mit ihnen zu verbringen oder um zu erfahren, wie es ihnen geht. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen hat keine Ahnung, welche Berufe ihre Großeltern einmal ausgeübt haben. In der Studie gaben sie an, nie danach gefragt zu haben.

Einer von zehn Befragten gab sogar an, dass sie sich schlichtweg nicht dafür interessieren würden. Ein Viertel der befragten Jugendlichen gab zu, nur zu den Großeltern zu gehen, weil sie da Taschengeld bekämen. Aber 23 Prozent sagten auch, dass sie nie die Gelegenheit hätten, mit Oma und Opa über ihr früheres Leben zu sprechen. Woran liegt das? Sind da womöglich noch Großeltern, die Kriegserfahrungen gemacht haben und deswegen so ungern darüber sprechen? Oder liegt es daran, dass sie nie den Beruf ausüben durften, den sie wollten?

Noch schlimmer finden wir allerdings, dass, obwohl 65 Prozent der Jugendlichen ihre Großeltern jede Woche sehen, 37 Prozent angaben, das nur zu tun, weil ihre Eltern es wollten. Verlässt Jugendliche also irgendwann das Interesse an den Großeltern? Wir vermuten, dass das ein Stück weit normal ist. In dem Alter sind Jugendliche oftmals sehr mit sich selbst beschäftigt. Sie sind auf dem Weg, erwachsen zu werden. Auch die Pubertät setzt ein – es gibt auch körperliche Veränderungen. Da Jugendliche in dem Alter eh gegen alles sind und erst mit 20 Jahren oder älter wieder Interesse an ihrer Familie haben, würden wir das als Phase bezeichnen. Erst mit zunehmendem Alter der Enkelkinder werden die Großeltern wieder interessanter. Dann wollen sie wieder mehr erfahren. Allerdings – und das ist der Knackpunkt – ist es dann meistens schon zu spät.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen Rät allerdings, Enkelkinder auch in schwierigen Phasen zu unterstützen. „Wenn man eine Beziehung aufbauen möchte, muss die eine gewisse Kontinuität haben.“ Das gilt dann auch für die Zeit, wenn Enkelkinder andere Interessen entwickeln.

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