Silke Geercken – sie ist unsere Gastautorin und hat die Großeltern-Kolumne bei uns veröffentlicht – hat einen wunderbaren Ratgeber geschrieben, der nun erschienen ist.
Für viele Enkel ist Zeit mit Oma und Opa das Allertollste. Und die meisten Großeltern wünschen sich eine liebevolle Beziehung zu den Enkeln, wollen dabei aber auch die eigenen Bedürfnisse im Blick behalten. Die Journalistin und 4-fache Großmutter Silke Geercken unterstützt in diesem Großeltern-Ratgeber angehende Omas und Opas dabei, in der neuen Rolle anzukommen, Generationenkonflikte zu lösen und das Beste aus der gemeinsamen Zeit herauszuholen.
In Kooperation mit grosseltern.de ist so ein wertvolles Buch entstanden, das von der Checkliste für ein kindersicheres Haus bis hin zu Abkürzungs-Erklärungen im Enkel-Chat eine Vielzahl an Themen abdeckt.
Wir freuen uns riesig, dass dieser besondere Ratgeber über den Einstieg ins Oma-Opa-Dasein erschienen ist und dass wir Silke Geercken dabei unterstützen durften.
Wir durften mit Silke Geercken nach der Veröffentlichung reden und ihr einige Fragen stellen.
1. Warum sollten Großeltern dieses Buch lesen?
Silke Geercken: Die Zeit der eigenen Kinder ist für Großeltern meist 20 bis 30 Jahre her. In dieser Zeit ist hinsichtlich Pflege, Ernährung, Erziehung oder Förderung einiges passiert. Junge Eltern heute sind sehr gut informiert und kritisch, wenn es um ihren Nachwuchs geht. Das Buch behandelt viele Themen, die Großeltern wissen sollten. Dennoch ist es kurzweiliger Lesestoff, gespickt mit kleinen Erlebnissen, die ich mit meinem ersten Enkel Linus hatte und die für Lächeln sorgen werden.
2. Warum ist es für neue Großeltern besonders interessant?
Geercken: Wenn man nach langer Zeit erstmals wieder ein Baby in den Armen hält, ist man unsicher und möchte nichts falsch machen. Wer ungeübt ist im Umgang mit kleinen Kindern, erhält hier einen Leitfaden und viele kleine Tipps, damit die Enkelzeit für Kind und Oma schöne Momente sind.
3. Was hat ihnen am meisten Spaß gemacht beim Schreiben?
Geercken: Wenn ich beim Recherchieren für die einzelnen Kapitel feststellen musste, dass ich zu dem jeweiligen Thema eine Geschichte über Linus in meiner Sammlung hatte. Und das passierte sehr oft. Es hat mir aber auch Spaß gemacht, mich in Sachen Kindererziehung wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Ich verstehe jetzt den Umgang mancher Eltern mit ihren Kindern – zum Beispiel auf dem Spielplatz – besser.
4. Linus, Ihr Enkel, hat eine besondere Rolle im Buch, erzählen Sie bitte, wie es dazu kam?
Geercken: Als Linus 2013 geboren wurde, habe ich ihn einmal wöchentlich für drei Stunden ausgefahren, damit meine Schwiegertochter Zeit für sich hatte. Als er drei Monate alt war und ich ihn schlafend im Kinderwagen beobachtete, spürte ich plötzlich so ein Glücksgefühl, das ich bisher nicht kannte. Dieses Erlebnis habe ich in einer Kolumne beschrieben. Ich arbeitete damals als Redakteurin bei einer norddeutschen Tageszeitung. Aus der ersten Glosse wurden im Laufe von sechs Jahren 50, weil Leser immer wieder nach der Entwicklung von Linus fragten. Sie hatten wohl Ähnliches mit ihren Enkeln erlebt und amüsierten sich morgens beim Frühstück über die kleinen Linus-Geschichten.
5. Was hat/haben Ihre Familie/Ihre Freunde dazu gesagt, dass Sie einen Großelternratgeber schreiben?
Geercken: Sie waren beeindruckt und freuten sich mit mir über die Chance, die Herausgeber und Verlag mir gegeben haben. Die Entstehung dauerte rund anderthalb Jahre, und so fragten sie zwischenzeitlich immer wieder nach dem Erscheinungstermin. Einige Freundinnen sind gerade erst Oma geworden und freuen sich auf das Buch als Unterstützung im Umgang mit den Enkeln. Ich hatte eine private Lesung organisiert, meine Freundinnen waren die ersten Käufer. Eine einzige Freundin meinte allerdings, sie brauche so etwas nicht, habe schließlich zwei eigene Kinder großgezogen – so etwas nennt man dann wohl ignorant und beratungsresistent.
6. Sie haben noch drei weitere Enkelinnen, ist deren Betreuung ähnlich intensiv?
Geercken: Zunächst nicht, mein zweiter Sohn hat drei Jahre in den USA gearbeitet, so dass ich von Paulin, heute 6, zunächst wenig hatte. Inzwischen gibt es in der Familie noch zweijährige Zwillinge. Da beide Söhne mit ihren Familien nur 30 Kilometer von uns entfernt wohnen, bin ich jede Woche einen Nachmittag bei jeder Familie. Wenn ich von den drei Mädchen abends nach Hause kommen, bin ich körperlich geschafft – aber glücklich.