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Nein heißt Nein! Als Großeltern Distanz wahren, wenn Enkel das möchte

Zugegeben, es fällt echt schwer, das Enkelkind beim Wiedersehen nicht sofort in die Arme zu schließen und zu knuddeln und zu küssen. Aber wenn sich das Enkelkind dem vehement in den Weg stellt und klar und deutlich sagt NEIN!, dann sollten wir Großeltern lernen, das zu akzeptieren. Wir erklären, warum es so wichtig ist, auch Kindern gegenüber eine körperliche Distanz zu wahren!

Spätestens, wenn das Kind in die Schule kommt, bringen die Eltern ihm bei, dass es gewisse Dinge einhalten muss. Vor allem das Thema fremde Menschen steht dann auf der Tagesordnung. „Geh nicht mit Menschen mit, die du nicht kennst!“ Seit Jahrhunderten bleuen wir unseren Kindern so ein, dass es nicht nur gute Menschen auf dieser Welt gibt. Im Gegenteil: Es gibt eben leider auch solche, die Kindern weh tun. Aber auch in Vereinen oder in anderen Nachmittagsbetreuungen steht der Missbrauch von Kindern immer wieder im Fokus. In solchen Situationen müssen Kinder lernen, dass die Nähe, die so mancher Erwachsener ihnen gegenüber aufbringt, eben nicht normal ist. Sie müssen lernen, diese Erwachsenen in ihre Schranken zu weisen. Und zwar mit einem lauten und deutlichen Nein!

Dadurch lernen Kinder, ihre Bedürfnisse klar auszusprechen. Vor allem, wenn ihnen etwas unangenehm ist oder sich etwas gerade nicht richtig anfühlt, müssen sie sich bemerkbar machen. Nun können wir nicht einfach davon ausgehen, dass Kinder die Nähe, die Eltern oder Großeltern ihnen gegenüber an den Tag legen, immer wollen. Gerade wenn Kinder ihren Spieltrieb entdecken, wollen sie auf gar keinen Fall geknuddelt werden. Oder wenn Oma zu Besuch kommt und schon an der Türschwelle die Lippen zum Kuss spitzt. Wenn ein Kind in solchen Fällen sagt, dass es das nicht möchte, dann müssen (und das unterstreichen wir dick!) Großeltern und Eltern das unbedingt akzeptieren.

Denn wenn sie das nicht tun, speichert das Kind folgende Info ab: Egal ob ich das möchte oder nicht, die Erwachsenen bestimmen über mich. Und gerade, weil das ein schlimmes Gefühl ist, brennt sich das in das Bewusstsein des Kindes ein. Die Folgen sind langfristig und langwierig.

Um Kinder in solchen Fällen zu stärken, empfehlen wir folgende Bücher:

Mein Körper gehört mir!: Schutz vor Missbrauch für Kinder ab 5

‚Nein‘ zu sagen und unangenehme Berührungen abzuwehren, ist nicht einfach. Selbstbewussten Kindern fällt es leichter, deutlich zu sagen, was sie mögen und was sie nicht mögen. Deshalb ist es für alle Kinder wichtig, sich ihrer Gefühle und ihres Körpers bewusst zu werden. Denn nur so können sie Grenzen setzen.

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Ich bin stark, ich sag laut Nein!: So werden Kinder selbstbewusst

So werden Kinder stark: Susa Apenrade erzählt von Situationen, in denen Lea sich nicht gut fühlt: wenn Jan sie ärgert, wenn die Nachbarin sie wieder mal kurz drücken oder Onkel Meier sie einfach so auf den Schoß nehmen will. Was soll Lea da nur tun? Lea stellt sich mit beiden Beinen fest auf den Boden und sagt laut und selbstbewusst „Nein!“. Und das ist auch die richtige Antwort, wenn ein Fremder kommt und versucht, Lea wegzulocken. Lea ruft laut: „Nein, ich geh nicht mit!“

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