Weltweit sterben circa sieben Millionen Menschen an den Folgen dreckiger Luft. Das gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jetzt in einem neuen Bericht zum Thema Luftverschmutzung bekannt. Aus ihm geht auch hervor, dass über 90 Prozent der Menschen verpestete Luft atmen.
Dreckige Luft ist ein häufig diskutiertes Thema, ändern tut sich trotzdem eher wenig. Neun von zehn Menschen atmen nach neuesten Schätzungen verpestete Luft ein. Und das kann verheerende Folgen haben: Die WHO schätzt, dass giftige Partikel wie Sulfat, Nitrat und Ruß in der Luft für 43 Prozent aller chronischen Lungenkrankheiten verantwortlich sind, sowie für 30 Prozent aller Lungenkrebsfälle und einen Viertel aller Todesfälle durch Herzkrankheiten und Hirnschlag.
Die Weltgesundheitsorganisation unterscheidet zwischen schlechter Luft innerhalb und außerhalb des Hauses. Besonders in armen Ländern gebe es oft verschmutzte Luft im eigenen Zuhause, verursacht durch offenes Feuer und Kerosin- und Holzverbrennungen. Rund drei Milliarden Menschen müssten diesen belastenden Rauch in Kauf nehmen, um beispielsweise Essen zuzubereiten.
Rund 4,2 der sieben Millionen Menschen sterben laut WHO durch die verpestete Luft, die sie im Freien einatmen. Verpestet wird die Luft vor allem durch Industrieabgase und den Schadstoffausstoß verschiedener Fahrzeuge.
Auch hier sind ärmere Länder, aber auch Großstädte besonders betroffen. „In vielen Mega-Städten der Welt liegt die Schadstoffbelastung fünf Mal so hoch wie von der WHO empfohlen“, sagte Maria Meira, WHO-Direktorin für öffentliche Gesundheit. Mehr als 90 Prozent der Todesfälle kommen in Ländern mit niedrigen bis mittlerem Einkommen vor, viele in Asien oder Afrika.
Doch es gibt auch eine positive Beobachtung: Im Unterschied zu 2016 lieferten 4300 anstatt 3000 Städte Daten zu ihrer Luftqualität. Das zeigt zumindest, dass das Problem erkannt worden ist und die Städte die Situation verbessern wollen.