Ein Restaurant auf Rügen sorgt gerade für viel Wirbel in den sozialen Medien. „Oma’s Küche und Quartier“ heißt das Lokal, das für Aufschrei sorgt, weil dort ab 17 Uhr Kindern unter 14 Jahren der Zutritt verboten ist. Der Restaurantbesitzer Rudolf Markl ist von dem Verbot überzeugt. Immer wieder kam es zu Zwischenfällen in „Oma’s Küche“, bei denen Kinder die Tischdecke an benachbarten Tischen runterzogen und wild zwischen den Kellnern herumsprangen, während die Eltern nur zuschauten. Rudolf Markl entschied sich daraufhin für die radikale Lösung: Kinderverbot im Restaurant.
Auf der Homepage von „Oma’s Küche“ heißt es: „Wir leben oftmals in einer reduzierten Welt. Es gibt sehr viel Technik und alles ist steril. Uns fehlt Geborgenheit. Deswegen suchen wir nach einer stressfreien Ruheinsel, auf der die Welt noch beschaulich und gemütlich ist, das ist „Oma’s Küche.“ Rudolf Mark spricht damit zwei Punkte an, die in seinem Restaurant nicht erwünscht sind: das Smartphone und schreiende Kinder. Er möchte seinen Gästen eine Atmosphäre bieten, die an die Geborgenheit und gute Mahlzeit bei Oma zuhause erinnert. Die Motivation, die hinter dem Kinderverbot steht, ist per se nicht schlecht. Indem jedoch Familien abends aus dem Restaurant ausgeschlossen werden, hat es nur noch wenig mit Oma’s Küche, wie man es von zuhause kennt, gemeinsam.
Nun erheben sich viele Pro- und Contra-Stimmen in den Medien. Auf der einen Seite heißt es, dass durch dieses Verbot die Menschenrechte von Kindern beeinträchtigt werden und dass der Wirt das Gespräch mit den Eltern suchen sollte, bevor er pauschal alle Kinder ausschließt. Es ist jedoch wichtig, dass sich Kinder an Regeln in der Öffentlichkeit halten, aus Rücksicht gegenüber anderen Personen. Oft lege das Problem bei den Erziehungsberechtigten, heißt es auch. Manche seien nicht in der Lage Kindern zu vermitteln, wie sie sich an Orten wie Restaurants zu benehmen haben, um ein gesellschaftliches Zusammensein zu fördern.
Auch in unserer grosseltern.de-Gruppe wurde das Kinderverbot im Restaurant auf Rügen stark diskutiert. Die Meinung unserer Gruppenmitglieder fiel sehr heterogen aus, dennoch waren sich die meisten einig, dass tobende Kinder abends nicht in ein Restaurant gehören. Besonders dann, wenn die Erziehungsberechtigten nicht einschreiten.
Eine Userin schreibt: „Wenn ich manchmal sehe wie manche Kinder sich benehmen, dann versteh ich das schon. Ab einer gewissen Uhrzeit am Abend nimmt man Kleinkinder eigentlich nicht mit. Die sind dann müde und gehören ins Bett. […]“
Und: „Ich befürworte das. Bei der heutigen Einstellung mancher Eltern und das daraus resultierende Benehmen ihrer Kinder, möchte ich in einem Restaurant in Ruhe essen können. Aus dem Grund wähle ich auch kein Restaurant oder Biergarten mit Kinderspielplatz mehr. Mein Sohn ist 30 und der wusste noch, wie man sich in einem Restaurant zu benehmen hat.“
Oder: „Ich finde es in Ordnung, es gibt dort genug andere Restaurants und es ist leider wirklich so, dass manche Eltern überhaupt nicht darauf achten, wie sich ihre Kinder benehmen. Sind die Mäuse noch sehr klein ist ein Restaurant euch ohnehin purer Stress und man sollte mit den Kleinen vielleicht am Abend lieber zu Hause essen. Größeren Kindern kann man allerdings vermitteln, dass man sich so verhält, dass niemand belästigt wird, wenn man dann will.“
„Da ist der Name aber nicht Programm“, schreibt eine andere Userin. Ja, über den Namen kann man sich nun wirklich streiten.