Kinder für Sport begeistern - wie funktioniert das am besten?
Sport hält fit – auch im Alter. Eine Aussage, die heute viele Mediziner unterschreiben. Großeltern sind zwar oft um die Schläfen etwas ergraut und haben meist ein anstrengendes Berufsleben hinter sich. Zum alten Eisen gehören Oma und Opa trotzdem noch lange nicht. Körperliche Bewegung hält fit. Diese Behauptung gilt nicht nur für die Beweglichkeit oder die paar Pfunde zu viel auf den Hüften. Sport kann im Alter auch dazu beitragen, die geistige Gesundheit zu bewahren. Und umgekehrt können Großeltern auch viel dazu beitragen, dass die Enkelkinder fit und gesund sind: Kinder für Sport begeistern lautet hier die Aufgabe.
Denn hier bietet sich noch eine ganz andere Gelegenheit – nämlich das gemeinsame Sport treiben. Oder Sport als Großeltern-Enkel-Gespann erleben. Beides verknüpft sinnvolle Aspekte miteinander. Großeltern und Enkelkinder verbringen Zeit miteinander. Beim Sport treiben werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. In Deutschland zieht sich der Mangel an ausreichend Bewegung inzwischen durch alle Bevölkerungs- und Altersschichten.
Die eigene Begeisterung weitergeben
Enkel befinden sich oft in einer Ausprobier- und Testphase. Heißt: Sowohl im Alltag als auch in der Freizeit testet der Nachwuchs seine Grenzen. Und will herausfinden, was alles Spaß macht. Dabei können Kinder auch schon einmal über die Stränge schlagen. Gerade das Alter ab 3 Jahre bis zum Schulwechsel mit der 4. Klasse/5. Klasse ist eine Phase, in welcher Großeltern aktiv auf die Vorlieben ihrer Enkelkinder Einfluss nehmen können.
Soll heißen, in diesem Zeitrahmen lassen sich Kinder für Sport begeistern und können mit verschiedenen Sportarten in Berührung gebracht werden.
Beispiel Fußball: Großväter bleiben in ihrem Verein – sei es nun ein Bundes- oder Regionalligist – oftmals auch im Alter verwurzelt. Oft hat man einen Teil der Vereinsgeschichte miterlebt sowie die Entwicklung des Fußballs und der einzelnen Wettbewerbe. Beispiele für Letzteres sind auch die Umwandlung des Landesmeisterpokals in die Champions League oder die Abschaffung des Pokalsieger-Cups.
Warum also nicht einfach die Enkelkinder mit zum nächsten Spiel nehmen und Stadionatmosphäre schnuppern lassen? Eventuell springt der Funke über und ein Fußballverein erhält einen neuen Fan fürs Leben. Möglichkeiten bieten sich genug. Selbst für Exoten wie Football oder Turnen ist der Nachwuchs oft empfänglich. Und geht gern mit den Großeltern zum Sport.
Stadionbesuche: Grenzen einhalten
Gemeinsam mit Enkel Heimspiele live im Stadion erleben – für Großeltern und die junge Generation ein Highlight. Allerdings müssen Großeltern einige Regeln im Hinterkopf behalten. Das erste Mal in einem voll besetzten Bundesligastadion ist aufregend, kann für die Enkel aber auch beängstigend sein.
Fangesänge, Pyrotechnik und Fahnen sind nur drei Beispiele für Momente, in denen Kinder verängstigt reagieren können. Auf keinen Fall darf in solchen Situationen mit Zwang und Druck reagiert werden. Fühlen sich Enkel verunsichert und verängstigt, sollte der Stadionbesuch abgebrochen werden.
Und natürlich geht nichts ohne das Einverständnis und die klaren Ansagen der Eltern. Stellen Großeltern lieber ihre eigenen Regeln auf, werden sie in Zukunft wahrscheinlich wieder allein ins Stadion gehen. Bis zu einem gewissen Alter ist es vielleicht doch besser, sich die Spiele von der Couch aus anzusehen.
Spielt der Erfolg eine Rolle?
Sportlicher Erfolg ist wichtig! Klar ist Freude über Spiele, die der eigene Verein gewinnt oder die Spieler, denen die Daumen gehalten werden, wichtig. Für das gemeinsame Erlebnis von Großeltern und Enkeln hat diese Form des Erfolgs vordergründig allerdings keine Bedeutung.
Der Grund ist recht simpel: Es geht in diesem Moment nicht ums Gewinnen. Vielmehr ist der Weg von diesem Blickwinkel aus betrachtet das Ziel. Im Fokus stehen:
die Freude am Sport
gemeinsam etwas Erleben
Zeit miteinander verbringen.
Dass die Heimmannschaft gewonnen hat, ist am Ende der Bonus oder das Sahnehäubchen obendrauf.
Gemeinsam Sport treiben
Kinder für Sport begeistern bedeutet zweierlei – den Enkelkindern Sport im Stadion oder abseits des Parcours näherbringen. Auf der anderen Seite geht es aber auch darum, den Nachwuchs aktiv zu begeistern – und zwar durchs aktive Sport treiben. Hier wird das Enkel-Großelterngespann vor gewisse Herausforderungen gestellt.
Ein Punkt sind die unterschiedlichen Ansprüche. Ältere Menschen wollen durch Sport ihre Selbständigkeit und Mobilität erhalten sowie sich gegen Krankheiten rüsten, was unter anderem die FAU Erlangen-Nürnberg in einer medial – unter anderem vom BR – beachteten Studie untersucht. Kinder wollen sich austoben. Diese unterschiedlichen Ansprüche können zu Missverständnissen führen.
Parallel geht es um die Frage, welche Sportarten im hohen Alter überhaupt noch in Frage kommen. Fußball mit 65 Jahren? Wer ein Leben lang aktiv und gesund war, kann noch kicken. Mit alterstypischen Erkrankungen wird der Marathon allerdings schon etwas schwieriger. Bedeutet: Die Herausforderung besteht darin, einen gemeinsamen Nenner zu finden.
Nordic Walking oder Fußball-Golf
Wollen Großeltern mit ihren Enkeln gemeinsam Sport treiben, ist eines besonders wichtig – die richtigen Sportarten zu finden. Boule oder Nordic Walking – hier dürften spätestens 6- bis 7-Jährige anfangen die Augen zu rollen. Das runde Leder ist schon eher was.
Warum nicht „seniorentypischen“ Sport mit Fußball verbinden? Seit einigen Jahren fasst die Trendsportart Fußballgolf in Deutschland vermehrt Fuß. Und es gibt noch einige andere Trendsportarten, die für eine breite Altersgruppe interessant sein kann – wie Indiaca.
Sehr gut funktioniert altersübergreifend auch der Besuch im Schwimmbad. Oma und Opa entlasten beim Schwimmen ihre Gelenke und Enkel haben im Wasser meistens sowieso ihren Spaß. Wer sich etwas Mühe gibt, wird beim Thema Sport im Enkel-Großeltern-Gespann sicherlich sehr schnell fündig.
Kinder für Sport begeistern: Gut geeignete Sportarten für Großeltern und Enkel im Überblick:
Wandern
Radfahren
Indiaca
Minigolf
Schwimmen
Die gesamte Bandbreite zeigen
Großeltern und Enkelkinder verbindet oft eine besondere Beziehung. Oma und Opa haben einfach einen besonderen Stellenwert. Enkel sind von Natur aus schnell begeistert, wenn Großeltern mit ihnen gemeinsam unterwegs sind, Zeit mit ihnen verbringen und Sport treiben.
Allerdings kann die Begeisterung auch in Langeweile umschlagen – wenn es sich um den „falschen“ Sport handelt. Zeigt sich, dass Kinder nicht mit dem gleichen Elan wie ihre Großeltern dabei sind, sollte auf die Bremse getreten werden. Spaß und Freude am Sport ist immer noch die beste Motivation.
Damit Großeltern und Enkel auf lange Sicht mit den gemeinsamen „Trainingsstunden“ zufrieden sind, gehört der Blick über den Tellerrand dazu. Soll heißen: Großeltern dürfen sich ruhig selbst auch einmal aus ihrer Komfortzone wagen und sollten sich nach anderen Sportarten umschauen. So wird die Begeisterung der Kids geweckt. Und wer weiß, vielleicht entdecken Oma und Opa so vielleicht noch die eine oder andere Sportart, die im Alter Spaß und Mobilität verspricht.
eSports: Für große Enkel und junggebliebene Großeltern
Gemeinsam Sport treiben – hier ist mit der Pubertät der Enkel Schluss. Internet und schnelle PCs könnten daran etwas ändern. Die Rede ist von eSports. Auf den ersten Blick kein Pflaster für Großeltern, macht die DreamHack Schweden (eine Messe für Gamer) vor, was anders geht. 2017 sorgte ein Team für besonders viel Aufmerksamkeit – die Silver Snipers. Das Team besteht aus Senioren, denen man Erfolge bei CS:GO nicht wirklich zutraut. Und doch gelingt den Silver Snipers immer wieder, Spiele gegen deutlich jüngere Gamer zu gewinnen. Vielleicht bietet sich beim eSports am Ende ja doch die Gelegenheit, dass Enkel und Großeltern zusammen „zocken“.
Fazit: Großeltern und Enkel – auch beim Sport ein Team
Wer im Ruhestand mobil und selbständig bleiben will, kann gemeinsam mit Enkelkindern Sport treiben – und schlägt so zwei Fliegen mit einer Klappe. Damit auf lange Sicht die Lust nicht verloren geht und Großeltern Kinder für Sport begeistern können, müssen lediglich ein paar Regeln beachtet werden. Wert ist unter anderem darauf zu legen, dass der Sport auch den Enkeln gefällt. Ein weiterer Punkt betrifft das Einverständnis der Eltern. Die eigenen Kinder haben immer das letzte Wort, wenn es um die Enkel geht. Sich darüber hinwegsetzen zu wollen, ist in jedem Fall ein absolutes No-Go. Und natürlich zählt auch die persönliche Fitness.
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