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Kein Hochbett für Linus

Kein Hochbett für Linus

Vor wenigen Monaten ist mein Enkel Linus 5 geworden, doch sein größter Wunsch, ein Hochbett, wurde weder an seinem Geburtstag noch vom Weihnachtsmann berücksichtigt. Nicht, weil die Eltern befürchten, er könne heraus fallen, sondern sie haben die Erfüllung dieses Wunsches an eine Bedingung geknüpft: Linus muss zehn Mal die ganze Nacht in seinem Bett bleiben, zehn lange Nächte hintereinander – und das macht die Sache schwierig.

Wie ich aus dem Bekanntenkreis weiß, ist Linus keine Ausnahme. Für sehr viele Kleinkinder ist es heute selbstverständlich, nachts im Bett der Eltern zu schlafen. Ob es daran liegt, dass die meisten Eltern voll berufstätig und die Kinder den ganzen Tag in der Kita sind? Einmal hat Linus es schon geschafft, seitdem kommt er nach wie vor zwischen 1 und 3 Uhr im Schlafzimmer der Eltern angetapert und macht es sich auf der „Besucherritze“ bequem.

„Es ist bei Mama so schön kuschelig“, so seine Antwort auf meine Frage, warum er nicht einfach in seinem Bett liegen bleibe, die Eltern seien doch gleich nebenan. „Aber es ist doch viel zu eng, zu dritt im Doppelbett“, so mein Einwand, „und in deinem Bett auch viel bequemer“. Das sieht der Fünfjährige ganz anders. „Wenn Papa sich nicht so breit machen würde, wäre es nicht so eng, aber er will auch nicht in meinem Bett schlafen“, sagt Linus. „Aber so kriegst du ja nie ein Hochbett“, so mein Einwand. Darauf die pragmatische Antwort: „Da kann man nichts machen.“

Nachtrag: Linus‘ Papa, mein Sohn, hat es auch erst zum Schulbeginn geschafft. ..

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