Kann ja mal passieren: Ein Großvater und seine Enkelkinder entdeckten eine Handgranate in einem Waldstück nahe des Feldbergs. Die Familie nahm die funktionsfähige Granate mit und gab diese im nächstgelegenen Lokal ab – eine fragwürdige Entscheidung, findet auch die Polizei.
Es muss ein unwirkliches Erlebnis für alle Anwesenden gewesen sein. Ein Großvater betritt mit seinen Enkelkindern ein vollbesetztes Ausflugslokal im Hochschwarzwald und legt eine funktionsfähige Handgranate auf den Tresen. Das „Eisen-Ei“, wie er es nannte, hätten sie im Wald gefunden. Nachdem der Großvater den Sprengkörper abgegeben hatte, verließ er das Lokal und ging mit seinen Enkeln weiter.
Was dann passierte, setzt dieser abstrusen Geschichte die Krone drauf. Wie der SWR berichtet, sei das Personal im Lokal etwas überfordert gewesen und hätte überlegt, die Granate im Kühlschrank zu lagern, bis die Sprengstoff-Experten kommen. Die Polizei hätte aber davon abgeraten – die Kälte sei möglicherweise nicht gut für den Sprengkörper. Letztendlich legte die Wirtin die Granate in einen mit Handtüchern gepolsterten Eimer und bewahrte diesen über Nacht in ein Auto auf, im sicheren Abstand zu anderen Menschen. Am nächsten Morgen kamen die Experten vom Kampfmittelräumdienst und entschärften den Sprengkörper.
Glück im Unglück
Es hätte schon gereicht, wenn die Beteiligten den Zündstab zu fest berührt hätten, so die Polizei. Die Finder und die Wirten hatten ganz viel Glück. Es sei fragwürdig, eine Granate abzugeben, so die Polizei. Auch wenn dieses Mal nichts passiert ist, sollten Handgranaten und andere Sprengkörper grundsätzlich nicht von der Fundstelle entfernt werden.
Das Verhalten der Finder ist in diesem Fall ziemlich merkwürdig und unangemessen, dennoch kommen solche Funde vor. Mehr als 70 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg werden Handgranaten und andere Sprengkörper immer wieder entdeckt und entschärft.