Man kann schon sagen: Großeltern und Teenager haben eine besondere Beziehung zueinander. Wenn die Enkelkinder klein sind, dann ist das Band sehr eng. Je älter die Enkelkinder aber werden und irgendwann Teenager sind, umso weniger stark ist das Band dann doch. Der Grund dafür ist, dass die Enkelkinder mit zunehmendem Alter weniger Interesse und Verständnis haben. Das liegt aber nicht an den Großeltern im Speziellen, sondern vielmehr an der Pubertät im Allgemeinen.
Aber woran liegt das? Wenn die Enkelkinder älter werden, sinkt ihr Interesse an den Großeltern. Plötzlich wird für die Teenager ihr Umfeld – vor allem gleichaltrige Freunde – immer wichtiger. Hat man als Großeltern anfangs noch jede Entwicklung der Enkel mitbekommen, halten sie sich mit Informationen später zurück. Vor allem für uns Großeltern ist diese Entwicklung nicht leicht nachzuvollziehen. Telefonieren ist für die Enkel-Generation uncool. Und wenn man anruft, ist das Enkelkind schon wieder auf dem Sprung zu einer Verabredung. Man könnte schlichtweg sagen, die Großeltern hätten den Anschluss an das Enkelkind verloren. Das verletzt und macht uns traurig.
Aber das hält zum Glück nicht lange an. Auch wenn die Enkelkinder eine zeitlang so tun, als würden die Großeltern sie nichts mehr angehen. Sobald sie auf die 20 Jahre zugehen, ändert sich das Verhältnis zwischen Großeltern und Enkelkindern wieder. Mit zunehmendem Alter werden die Teenager ruhiger, das Interesse kehrt zurück und sie brauchen die Großeltern wieder als Leuchttürme. Sei es, um in unsicheren Zeiten Bodenhaftung zu erlangen oder um den Start ins Berufsleben zu besprechen. Auch die Kommunikation findet wieder statt: WhatsApp und Facebook sei Dank gelingt der Austausch. Auch, weil die Enkelkinder den Großeltern gezeigt haben, wie das geht.
Aber wir dürfen eins nicht vergessen: Großeltern sind für Teenager wichtig, weil sie Konflikte zwischen Enkelkindern und deren Eltern nachvollziehen und zwischen beiden Fronten vermitteln können.
Was man tun kann, um wieder engere Beziehungen zu Teenager-Enkelkindern aufzubauen?
- Gemeinsam in den Urlaub fahren. Wenn drei Generationen in den Urlaub fahren, haben die Großeltern mehr Chancen, mit den Enkelkindern Zeit zu verbringen. Man kommt sich wieder näher, versteht mehr von den Alltagssorgen und Nöten der Teenager.
- Technische Neuerungen erklären lassen. Auch Teenager-Enkelkinder wollen das Gefühl haben, von ihrer Familie gebraucht zu werden. Weil sie sich auf technischem Gebiet besser auskennen, lassen Sie sich alles Neue erklären. Fragen Sie das Enkelkind nach seiner Meinung zu einer App beispielsweise.
- Interesse zeigen – auch wenn die Phase schwierig ist. Nicht nur wir fordern vom Enkelkind Interesse, gleichzeitig müssen wir Interesse zeigen.