Ausflug am Wochenende mit den Enkelkindern
Endlich ist Wochenende. Und die Enkel kommen zu Besuch. Oft werden große Erwartungen in diese Wochenendtage gesetzt. Das Enkelkind soll sich rund um wohl fühlen und anschließend sagen: „Was... weiterlesen
„Großeltern haben die Zeit, Sportarten auszuprobieren, die Eltern aufgrund ihrer Berufstätigkeit eben leider oft nicht haben.“ Das meint Ute Blessing-Kapelke, die im DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) zuständig ist für den Bereich „Sport der Generationen“. Sie gab grosseltern.de-Gastautorin Elke Tonscheidt ein Interview darüber, welche große Bedeutung Oma und Opa haben, wenn es darum geht, die Enkel zu bewegen.
Olympia ist immer ein großes Thema mit Strahlkraft – auch für Kinder?
„Olympia kann Begeisterung wecken und verstärken. Gerade Großeltern, die oft mehr Zeit als die berufstätigen Eltern haben, kennen die Olympischen Spiele schon lange und können ihre Enkel deshalb motivieren Olympia zu entdecken. Daneben sind die alten olympischen Werte wie „Dabei sein ist alles“ oder „fair play“ immer noch sehr aktuell. Probieren sein Bestes zu geben, zu schauen wie weit ich komme und dabei fair zu bleiben: Wer da mittut, hat bereits große Hürden im Leben genommen.“
Wie können Großeltern ihre Enkel bei der Wahl der richtigen Sportart unterstützen?
„Ich habe zwei erwachsene Töchter und die haben es sehr genossen, dass die Großeltern nicht nur Zeit hatten, sondern sich diese auch für sie genommen haben. Meine Mutter hat mit den Kindern zum Beispiel die ersten Übungen im Wasser gemacht. Nun sind die Mädels heute keine Leistungsschwimmer im Sinne von Olympia (lacht), aber sie schwimmen sehr gerne. Großeltern sehen mit ihrer Lebenserfahrung sehr viel und können die eigene Begeisterung – für welche Sportart auch immer – auf die Enkel übertragen.“
Damit haben Sie die Unterstützung der Großeltern für den Breitensport angesprochen, wie sieht es mit dem Spitzensport aus?
„Wir leben in einer sehr hektischen Welt, alles muss immer ‚ratz-fatz‘ gehen. Auch hier haben Großeltern eine ganz wichtige Bedeutung. Sie haben die Zeit, z.B. Sportarten auszuprobieren, die Eltern aufgrund ihrer Berufstätigkeit eben leider oft nicht haben. Und selbst wenn die Großeltern weiter weg wohnen – auch in einem gemeinsamen Urlaub können Kinder hervorragend angeleitet werden sich sportlich zu betätigen. Und gerade für den Spitzensport, der ja oft sehr zeitintensiv ist, gilt zudem: Großeltern können allein bei der Organisation der Fahrdienste und der Betreuung vor Ort enorm viel unterstützen. Ob hin oder zurück zum örtlichen Sportverein, wenn die Eltern noch arbeiten, oder am Wochenende zum Fußballspiel, die Palette ist groß!“
Welche Sportarten können Großeltern und Enkel gemeinsam betreiben?
„Schon lange etabliert hat sich das Eltern-Kind-Turnen, bei dem ja auch die Großeltern oftmals mitmachen. Das ist eine für beide Seiten sehr belebende Erfahrung! Nicht nur die Enkel werden bewegt, auch Oma und Opa können daran erinnert werden mitzumachen. Oft entwickelt sich daraus so etwas wie: Das haben wir einmal gemacht, das machen wir jetzt öfter. Es gibt zum Beispiel auch den Familientriathlon, das ist eine tolle Sache für die ganze Familie: Einer läuft, einer schwimmt, einer fährt Rad. Wenn wir beim DOSB von Familien sprechen und entsprechende Angebote bieten, gehören für uns die Großeltern ganz selbstverständlich dazu.“
Ute Blessing-Kapelke (51) ist im DOSB zuständig für den Bereich „Sport der Generationen“. Sie ist Mutter zweier erwachsener Töchter, die – wie die Eltern und auch Großeltern – alle gern und regelmäßig Sport treiben. Sie hat in Frankfurt Diplom-Sozialarbeit studiert und mehrere sportliche Zusatzqualifikationen erworben. Mit ihrer Familie lebt sie heute in Darmstadt.