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Grippewelle 2018: 136 Menschen seit Beginn der Grippesaison verstorben

Die Grippewelle nimmt aktuell Fahrt auf. Bereits 24.000 Fälle registrierte das Robert-Koch-Institut in der dritten Februarwoche. Seit Beginn der Grippesaison 2017/18 sind 136 Personen an der Grippe gestorben. Größter Kritikpunkt in dieser Grippesaison: Der empfohlene Impfstoff ist nicht geeignet. Angewendet wird aktuell nur ein Dreifach-Impfstoff. Ein Vierfach-Impfstoff wäre aber besser geeignet, um gegen den aktuell kursierenden B-Viren vom Typ Yamagata zu kämpfen.

In der sechsten Kalenderwoche waren es noch 18.659 Grippe-Patienten. Die aktuelle Grippewelle 2018 begann in der letzten Kalenderwoche 2017. In der Regel dauert eine Grippewelle drei bis vier Monate. Außer­halb dieser Zeit werden nur wenige Fälle beobachtet.

Besonders verbreitet sind in diesem Winter Influenza-Viren des Typs B der sogenannten Yamagata-Linie – eine Variante, die insgesamt selten vorkommt, und die leider im Dreifachimpfstoff dieses Jahr nicht enthalten ist. Eben weil sie sehr selten ist. Allerdings sind allein in der 4. Kalenderwoche laut Bericht über 70 Prozent der Influenza-Erkrankungen durch diese Viren  verursacht worden. Die A-Viren, die vom Impfstoff in Dreifachform abgedeckt sind, machten rund 20 Prozent der Fälle aus.

Jetzt noch impfen zu lassen macht wenig Sinn. Der Wirkstoff benötigt gut 14 Tage, bis er seinen Dienst erfüllt. Nur Risikogruppen wird geraten, sich in der Grippewelle 2018 dennoch noch impfen zu lassen. Dazu gehören vor allem Schwangere, ältere Menschen ab 60 Jahren und Leute mit Vorerkrankungen der Lunge, wie zum Beispiel Asthmatiker. Sie können leichter an einer Lungenentzündung erkranken.

Wer an einer Grippe erkrankt ist, ist ab den ersten Symptomen etwa eine Woche lang ansteckend. Die ersten Symptome zeigen sich bereits einen Tag nach der Infektion. Da die Symptome ähnlich wie eine leichte Erkältung verlaufen, bekommt man von einer Influenza-Infektion kaum etwas mit. Man schätzt, dass gerade mal 80 Prozent der Betroffenen nichts von ihrer Grippe-Erkrankung wissen. Bei den restlichen 20 Prozent verläuft die Grippe schwer. Die Symptome sind Schüttelfrost, hohes Fieber, Halsschmerzen, trockener Husten, tränende Augen, eine laufende Nase, Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen – alles in allem ein starkes Krankheitsgefühl.

Die gute Nachricht ist: An einer reinen Grippe-Erkrankung kann man nicht sterben. Aber wenn das Immunsystem durch die Grippe stark geschwächt ist, haben andere Krankheitserreger leichtes Spiel. Die meisten Todesfälle gehen nicht auf die Influenza zurück, sondern auf eine bakterielle Infektion.

Gefährlich werden kann eine Grippe-Infektion vor allem dann, wenn sich ein neuartiger Virustyp bildet, der besonders aggressiv ist. Für gesunde Menschen ist das allerdings kein Problem. Außerdem kommt das auch selten vor.

Ältere Menschen sollten sich dennoch durchchecken lassen, um sicher zu gehen, dass sie keine Grippe haben. Denn vor allem sie gehören zur Risikogruppe der Influenza. Der Arzt macht im Zweifelsfall einen Abstrich in Nase oder Rachen – mit einem Schnelltest kann der Mediziner innerhalb von 15 Minuten feststellen, ob es sich um eine Grippe oder eine Erkältung handelt. Wenn das nicht genau genug ist, kann ein Bluttest Aufschluss geben.

Um der Grippe erst keine Angriffsfläche zu bieten, ist eine Impfung ratsam. Jährlich wird der Impfstoff angepasst. Allerdings machen Medienberichte die Runde, wonach der gängige Dreifach-Impfstoff in diesem Jahr nicht unbedingt gegen Grippe schützt. Das liegt daran, dass eine Grippe durch Viren ausgelöst wird, der im Impfstoff nicht enthalten ist. Fragen Sie im Zweifelsfall ihren Arzt.

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