Greta Silver erzählt in ihrem Buch über das Glück im Alter

„Mit diesem Buch möchte ich Sie anstiften, Ihre grauen Vorstellungen vom Alter auf den Prüfstand zu stellen. Es liegt an Ihnen, ob Sie die Tür für die Freude öffnen. Ich weiß, wovon ich spreche, ich habe es selbst ausprobiert“. Besser kann man es nicht ausdrücken, als Greta Silver es selbst zum Anfang des Buches verkündet. Die Autorin redet nicht um den heißen Brei herum, sondern packt die schweren Themen sofort auf den Tisch. Ihre Haltung formt sich dabei schon auf den ersten Seiten deutlich.

Der Ratgeber ist in kurze Kapitel und Unterkapitel eingeteilt: „Sorgen und Ängste sind lediglich ungesunde Faltenbeschleuniger“, „Schuldgefühle spucken in die Suppe des Lebens“ oder „Die Intuition ist der beste Ratgeber“. Die Geschichte fließt aber ohne harte Unterbrechungen durch die Kapitel hindurch und nimmt uns mit durch die Weisheiten und Motivationsmantras des Lebens. Greta Silver posaunt aber nicht ein Lebensratschlag nach dem anderen heraus. Sie lässt ihr Leben Revue passieren und besonders die Höhen und Tiefen, die die Persönlichkeit und den Charakter formen.

Botschaften wie „man ist seines eigenen Glückes Schmied“ und „niemand außer sich selbst ist für das eigene Glück verantwortlich“ wirken an und für sich nicht neu oder revolutionär. Wir haben sie schon etliche Male gehört. Aber haben wir sie verinnerlicht? Die Autorin gibt zu, die eigentlich einfache Weisheit erst spät und auf die harte Weise gelernt zu haben. Verknüpft mit ihren Lebensereignissen wirken diese Botschaften nachvollziehbar und nicht mehr so platt.

Erfrischend ist aber die schonungslose, tabulose Art der Autorin, mit der sie auspackt. Sie geht mit Vorstellungen und Rollenbildern, den Generationen, mit Eltern und Großeltern und nicht zuletzt mit sich selbst hart ins Gericht und ist dabei glaubwürdig. Ihre Ansprache ist direkt, bestimmend und unverblümt. Der Tenor bleibt dennoch lebensbejahend, hoffnungsvoll und motivierend.

Und dann gibt es auch Stellen und Ratschläge, die wirklich die Augen öffnen. Und einige Stellen bleiben wegen ihrer Schönheit in Erinnerung und schaffen es tatsächlich so etwas wie freudige Erwartung auf das Alter zu wecken:

„Ich bin mir sehr bewusst darüber, dass ich keine flache Scheibe Mensch bin, ich setze mich aus vielen kleinen und größeren Teilen zusammen, die im Lauf des Lebens zu der Persönlichkeit gewachsen sind, die ich heute verkörpere. […] Die Persönlichkeit, die ich mit vierzig oder fünfzig war, habe ich abgelegt, wenngleich ihre Teile weiter in mir wirken. So ist alles im Fluss und manchmal bin ich vielleicht dreißig und dann wieder siebzig, und dann wieder stelle ich mir vor, wie es mit achtzig sein wird […]. In jungen Jahren konnte ich nicht so munter durch die Zeiten springen, deshalb genieße ich es jetzt doppelt.“

Deswegen kann die Großeltern.de Redaktion dieses Buch an Jung und Alt nur empfehlen. Wir denken, für jeden ist in diesem Buch etwas dabei, wofür sich die Lektüre lohnt. Greta Silver erzählt leicht, wie die gesprochene Sprache, aber dennoch aufrichtig und bedeutungsvoll.