Auf grosseltern.de schreibt Oma Silke Geercken regelmäßig über ihren Alltag mit Enkelsohn Linus. Heute beschreibt sie, wie konsequent sie bei Linus sein muss und welche Rolle der Opa hat. Schließlich testet der Enkel mit seinen 15 Monaten schon seine Grenzen.
Linus, mein 15 Monate junger Enkel, ist dabei, die Welt zu entdecken. Er kann inzwischen laufen und auf ein nicht zu hohes Sofa klettern. Und er kann mit dem Löffel Krach machen und die Erwachsenen provozierren. Nachdem er schon zwei winzige kleine Löcher in unseren Esstisch gehauen hat, gibt es jetzt ein lautes Nein, wenn seine Schlagzeug-Lust ihn mal wieder übermannt. Dann guckt er schelmisch, sagt „oh oh“ – und haut unbeeindruckt weiter. Aber dann wird der jeweilige Schlagstock einkassiert. Linus reagiert erstaunlich friedlich.
Vergessen hat er die Ermahnung allerdings nicht. Wenige Minuten später tappelt er durchs Zimmer, nimmt sich seine Plastikflasche und haut an die Glastür, ganz vorsichtig diesmal. Und dabei guckt er seinen Opa an, um dessen Reaktion zu testen. Der ist nämlich etwas strenger und konsequenter als Oma. Das hat der kleine Knirps auch schon gemerkt. Und wenn Opa dann ernst von der Zeitung hoch guckt, grinst Linus verlegen und stellt die Flasche weg. Und wenn dann noch ein „oh oh“ von ihm kommt, drehen wir uns grinsend um, damit er unsere Reaktion nicht sieht. Wir haben ja schließlich einen Erziehungsauftrag.
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