In ihrer Großelternkolumne berichtet Silke Geercken regelmäßig über den Alltag als Oma mit Enkel Linus. Heute geht es um Sonnenschein Linus, warum er gern lächelt und warum Oma sich auf den gemeinsamen Vormittagsschlaf freut.
Linus lacht. Oft. Er hat noch nichts Böses erlebt in seinem jetzt zehn Monate währenden Leben. Zunächst wird jeder Fremde aufmerksam angeschaut. Aber wenn der Fremde lächelt, gibt Linus dieses Lächeln unverzüglich zurück. Es ist eine Freude zu beobachten, wie dieser kleine Mensch beginnt, die Welt zu erobern.
Wenn der kleine Linus gluckst und kräht und quietscht und vor Vergnügen mit den Beinen strampelt, dann ist sein großes Gegenüber augenblicklich verzaubert – und muss auch lächeln.
Nur abends ist Schluss mit lustig. Wenn das Bett ruft, will der müde Linus manchmal nicht schlafen. Und wenn er eingeschlafen ist, hört man ihn drei Stunden später erneut krähen: Entweder ist der Schnuller verschwunden, ein neuer Zahn naht, er hat Durst oder …?
Das geht manchmal im Dreistundenrhythmus. Und das ist anstrengend für die Eltern, die den süßen Linus dann nur noch halb so süß finden. Die Nacht ist ohnehin kurz, denn spätestens um 6 Uhr sitzt Linus in seinem Bettchen. Er hat ausgeschlafen, macht „möh, möh“ und will raus. Und dann guckt er sein Gegenüber an – und strahlt. Und dann kann die müde Mama oder Oma gar nicht anders. Sie muss auch lächeln – und freut sich schon auf den gemeinsamen Vormittagsschlaf.