Endlich hat die Justiz mal durchgegriffen. In Hamburg wurde ein so genannter Enkeltrick-Betrüger zu 12,5 Jahren Gefängnis verurteilt. Ihm wurde banden- und gewerbsmäßiger Betrug in 40 Fällen, davon 22 Mal im Versuch, vorgeworfen. Jahrelang hat der Mann aus einer polnischen Großfamilie ältere Menschen im deutschsprachigen Raum ausgeplündert, berichtet bild.de.
Im Prozess in Hamburg ging es um 300.000 Euro Schaden. Dabei soll der Mann auch in der Schweiz, in Österreich und in Luxemburg per Haftbefehl gesucht werden. Man geht davon aus, dass er in Summe mehrere Millionen ergaunert haben soll.
Die Masche dieses Enkeltrick-Betrügers war immer gleich. Er rief Personen mit älter klingenden Vornamen systematisch an. Am Telefon meldete er sich dann mit den Worten „Rate mal, wer hier ist?“. Wenn sein Gegenüber dann mit dem Namen eines Verwandten antworteten, gab er ihnen zu verstehen, dass er genau derjenige sei. Am Telefon gaukelte er den Leuten dann vor, sich in finanziellen Schwierigkeiten zu befinden. In der Regel bekam er auch das Geld. Dafür schickte er Boten aus, die das dann einsammelten.
Laut dem Urteil muss der Betrüger nun 47.000 Euro an drei geschädigte Frauen zurück zahlen. Im Prozess bot er seinen Ferrari zum Verkauf an. Doch die Richter ließen sich nicht darauf ein.
Damit Sie nicht auch irgendwann Opfer solch eines Enkeltricks werden, rät die Polizei zu folgendem:
-Wenn fremde Personen Sie am Telefon in ein Gespräch verwickeln wollen und finanzielle Forderungen aufstellen, beenden Sie das Telefonat.
– Wenn die Nummer Ihnen unbekannt ist, melden Sie sich nicht mit Vornamen. So kann er Anrufer Rückschlüsse auf ihr Alter ziehen. Auch am Postkasten oder an der Klingel sollte kein Vorname stehen.
– Warnen Sie andere Senioren in ihrem Umfeld vor dieser Masche. Versichern Sie sich sonst bei Ihrer Familie, ob ein verschollener Enkel oder Neffe gerade irgendwo in finanziellen Nöten ist.