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Empty-Nest-Syndrom: Wenn das Haus plötzlich leer ist

Wenn die eigenen Kinder Erwachsen geworden sind und ausziehen, bleiben die Eltern meist alleine im Familienheim zurück. Das kann Ruhe und endlich Zeit für sich bedeuten, aber auch Einsamkeit und Leere. Das Empty-Nest-Syndrom beschreibt „eine Gefühlslage von Einsamkeit und Trauer, die sich nach dem Weggang der Kinder aus dem elterlichen Haus einstellt“. Und es kann auch Großeltern treffen, vor allem wenn Kinder und Enkelkinder weiter entfernt wohnen.

Die Kinder sind erwachsen, fangen an eine Familie zu gründen und eigene Kinder zu bekommen. Manche Eltern genießen die Zeit, wenn die Kinder endlich aus dem Haus sind. Kein benutztes Geschirr mehr in der Spüle, keine zu laute Musik und endlich keine Diskussionen mehr, wenn die Kinder zu spät nach Hause kommen. Für viele führt das ruhige und leere Heim jedoch dazu, dass sie sich einsam und unnütz fühlen. Man bekommt nochmal besonders zu spüren, dass man alt geworden ist.

Besonders für Alleinerziehende kann das schwierig werden: Sie sind nach Jahren aufopferungsvoller Hingabe ganz alleine. Aber auch für Ehepaare kann der Auszug der Kinder zu einer Krise führen. Man sollte meinen, die neugewonnene Zweisamkeit wäre positiv für die Beziehung, statistisch gesehen lassen sich jedoch besonders viele Paare scheiden, nachdem ihre Sprösslinge das Heim verlassen haben.

Aber man kann das Empty-Nest-Syndrom auch überwinden. Hier einige Tipps:

  1. Seien Sie stolz auf sich, die Kinder und die Enkel! Dass das Kind jetzt aus dem Haus ist bedeutet, dass es jetzt auf eigenen Beinen steht. Sie haben also ihr Ziel erreicht und den Sprösslinge erfolgreich großgezogen, darauf sollten Sie stolz sein. Vor allem dann, wenn Enkelkinder dazu gekommen sind.
  2. Endlich Zeit für sich! Was wollten Sie schon immer tun, hatten aber nie Zeit dafür? Welches Land wollten Sie schon immer bereisen? Suchen Sie sich neues Hobby, planen Sie eine Reise, fangen Sie nochmal an zu studieren oder lassen Sie ihre Beziehung nochmal neu aufleben.
  3. Unterstützen Sie ihre Kinder weiterhin! Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass die Beziehung zu ihnen nicht endet, nur weil das Kind ausgezogen ist und eine eigene Familie gegründet hat. Oft verbessert sich die Beziehung von Eltern und Kindern nach dem Auszug.

Für Großeltern haben wir noch einen weiteren Tipp: Wenn Sie näher bei der Familie sein wollen und eben nicht das leere Nest tagtäglich erleben wollen müssen, bieten Sie regelmäßige Treffen mit den Enkelkindern an. Ein langes Wochenende oder in den Ferien: Die Enkelkinder können jederzeit zu Ihnen kommen – das wollen Sie sicherlich auch. Aber bieten Sie das auch proaktiv den Kindern an, damit die wissen, dass Sie verfügbar sind. Nur so können Sie die Leere auffangen und etwas gegen das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, tun.

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