Liebe Großeltern, am 11.10.2020 ‚feiert‘ Bayern mit dem Großelterntag 2020 seine Großeltern. ‚Feiern‘ ist in Zeiten der Corona Pandemie zu einem Ärgernis geworden. Denn gerade die Familienfeiern und Partys sind es, die in vielen Städten zu drastischen Einschränkungen geführt haben.
Schuld daran sind nicht die Großeltern, Menschen mit viel Lebenserfahrung. Ohne Ihre emotionale, finanzielle und persönliche Unterstützung hätten viele Familien die Herausforderungen der Pandemie nicht bewältigen können. Darüberhinaus standen und stehen auch viele Großeltern vor eigenen großen Herausforderungen, denn als ältere Menschen gelten sie als Risikopatienten und sie durften/sollten ihre Enkel nicht sehen. Ich persönlich vertrete die Auffassung, dass nicht das Lebensalter, sondern vielmehr die Art der Vorerkrankung ein Risiko darstellt. Wir sollten also aufhören, das Alter als Risiko zu sehen. Aus meiner Sicht haben das Alter und die Lebenserfahrung entscheidende Vorteile im Umgang mit der Pandemie.
Die Generation, die nach dem zweiten Weltkrieg aufgewachsen ist, wie auch die Generation der Babyboomer, haben Werte wie Zuversicht, Zusammenhalt und Respekt verinnerlicht. Sie kennen und praktizieren Tugenden wie Verzicht und Disziplin. Damit können Sie liebe Großeltern ein Vorbild für die Enkel sein. Es braucht jetzt die Zuversicht, dass alle Generationen die Pandemie möglichst gut überstehen, es braucht aber auch die Einsicht, dass der Verzicht auf die nächste Urlaubsreise oder die Familienfeier eine Geste des Respekts zur Vermeidung einer Ansteckung ist.
Ich denke der Großelterntag ist ein guter Anlass dafür, das Bewusstsein für alte Werte und Tugenden zu schärfen, denn sie sind aktueller und in der jetzigen Zeit nötiger denn je. Sprechen/Diskutieren Sie, liebe Großeltern, mit Ihren Angehörigen doch einmal genau darüber. Es lohnt sich, denn dies ist ein Akt für ein verständlicheres Zusammenleben und für mehr Sicherheit für uns Alle! Vielen Dank.
Ein Statement zum Großelterntag von Andreas Reidl
Gründer von grosseltern.de