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Eigenes Zimmer oder doch zu zweit: So teilen sich Kinder gerne ein Zimmer

Braucht ein Kind ein eigenes Zimmer?

Das Kinderzimmer spielt im Familienalltag eine große Rolle. Wenn ein Baby unterwegs ist, entwickeln viele Eltern einen starken Nestbautrieb, denn sie möchten dem neuen Familienmitglied ein behagliches Zuhause schaffen. Auch wenn Neugeborene zunächst vor allem die Nähe ihrer Eltern benötigen, gehört die Einrichtung des Kinderzimmers doch zu den schönsten Möglichkeiten, um die Vorfreude zu genießen. Wächst die Familie weiter, stellt sich häufig die Frage, ob Geschwisterkinder nach einer Anfangsphase in ein gemeinsames Reich ziehen sollen, oder ob jedes Kind von Anfang an sein eigenes Zimmer bekommt. Manchmal bietet die Wohnsituation aber gar keinen Platz für mehrere Kinderzimmer und ein gemeinsames Reich zum Spielen und Träumen ist die einzige Option. Auch Kinder, die häufiger ein Wochenende bei den Großeltern verbringen, teilen sich meist ein Gästezimmer. Zu zweit in einem Zimmer kann es sehr gemütlich werden. So ziehen Kinder viele positive Erfahrungen aus der Zeit im gemeinsamen Kinderzimmer.

Wann brauchen Kinder ein eigenes Zimmer?

Die Frage, ob und wann Kinder ein eigenes Zimmer brauchen, beschäftigt Familien oft schon bei der Familienplanung. Eltern, die nur begrenzten Wohnraum zur Verfügung haben, tun sich häufig schwer damit, sich eine Zukunft mit vielen Kindern vorzustellen. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Kinderzimmer wirkt sich zumindest unterbewusst nicht selten auf die Familienplanung aus.

Einen Rechtsanspruch auf ein eigenes Zimmer haben Kinder nicht. Im Grundgesetzt ist zwar der Anspruch des Kindes auf eigenen Wohnraum gesichert, dies ist aber nicht gleichbedeutend damit, dass Kinder von Anfang an separates Kinderzimmer zur Verfügung stehen muss.

Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage, wann Kinder ein eigenes Zimmer brauchen, gibt es nicht. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle. Grundsätzlich dürfen Eltern und Großeltern sich allerdings beruhigt von dem Gedanken lösen, dass Geschwister unbedingt von Anfang an separate Kinderzimmer benötigen. Raum ist in der kleinsten Hütte, wie schon ein altes Sprichwort besagt, und Kinder können von der gemeinsamen Zeit durchaus enorm profitieren.

Vor allem in den ersten sechs Lebensjahren tut es den meisten Kindern gut, sich mit Geschwistern ein Zimmer zu teilen. Die Kleinen können in ihrer Entwicklung von den Großen profitieren, während ältere Geschwister Rücksichtnahme und Fürsorge entwickeln können. Auch lieben es viele Kinder, dass sie immer einen Spielpartner in der Nähe haben. Kleinkindern bis zum Grundschulalter bietet ein gemeinsames Zimmer viel Geborgenheit und die Möglichkeit, sich aus der Sicherheit des Familienverbandes heraus soziale Kompetenzen anzueignen.

Für Kinder im Grundschulalter kann das gemeinsame Zimmer ein wertvoller Ruhepol sein, um die große Veränderung durch den Schulalltag zu meistern. Je nach Persönlichkeit der Kinder und dem Verhältnis zueinander können sich Grundschulkinder auch gegenseitig motivieren und so beim Lernen unterstützen. Mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule kann in Kindern viel Unsicherheit entstehen. Vieles verändert sich jetzt, der Leistungsanspruch wird größer und sie müssen ihren Platz in einem neuen sozialen Gefüge finden. Auch hier kann das Geschwisterzimmer noch Halt und Sicherheit bieten. Manche Kinder entwickeln jetzt aber auch den Wunsch, bewusst in einen neuen Lebensabschnitt aufzubrechen und dieser Veränderung auch räumlich Ausdruck zu verleihen.

Für Jugendliche, die die Pubertät erreichen, kann ein Rückzugsort wichtig werden. Die meisten Heranwachsenden spüren im Alter von 11 bis 14 Jahren, dass sie sich physisch und psychisch verändern. Der Wunsch nach einer Rückzugsmöglichkeit, um sich selbst zu definieren und ihre körperliche und geistige Individualität neu zu entdecken. Außerdem gewinnt ein eigenes Zimmer jetzt auch als Statussymbol an Bedeutung. Jetzt ist in den meisten Familien der Zeitpunkt gekommen, an dem ein gemeinsames Kinderzimmer zu wenig Raum für Privatsphäre bietet und die Kinder in ihrer jeweiligen Entwicklung einschränkt.

Ein wichtiger Aspekt bei der Zimmerplanung sind Altersunterschied und Interessenslage der Kinder. Sind die Geschwister maximal drei bis vier Jahre auseinander, können sie das gemeinsame Spiel oft bereichern. Liegt der Altersunterschied deutlich darüber, gehen die Interessen meist so stark auseinander, dass das gemeinsame Kinderzimmer eher Konfliktpotenzial birgt.

Gemeinsames Spielen und gemeinsames Schlafen

Das Platzangebot optimal ausnutzen

Wenn Geschwisterkinder sich ein Zimmer teilen müssen neben zwei oder sogar mehr Schlafplätzen auch genügend Stauraum und Platz zum Spielen und Toben geschaffen werden. Damit Schlafraum und Stauraum möglichst wenig Spielfläche einnehmen, sind Hochbetten eine gute Lösung. Die meisten Kinder lieben diese Schlafmöglichkeit, weil sie zahlreiche zusätzliche Spieloptionen bietet. Im Betten.de Shop werden verschiedene Hochbettvarianten vorgestellt. Je nach Alter und Vorlieben der Kinder kann ein Hochbett zwei Schlafplätze bieten, oder jeweils einen Schlafplatz mit darunterliegender Fläche für einen Schreibtisch, eine Kuschelhöhle oder andere individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Mit Vorhängen lässt sich so für jedes Kind ein gemütlicher Rückzugsort zur individuellen Entfaltung schaffen. Hochbetten mit zwei Liegeflächen bieten häufig zusätzlichen Stauraum unter dem Bett, in dem Spielsachen, Kleidung oder Bettwäsche verschwinden können.

Für Kinder, die einem Hochbett nichts abgewinnen können, sind Mitwachsbetten eine platzsparende Lösung. Sie lassen sich in mehreren Stufen erweitern. So nimmt das Bett nur so viel Platz in Anspruch, wie tatsächlich benötigt wird.

Um Spielsachen, Bücher und Kleidung unterzubringen, bieten sich Raumteiler mit Stauraum- und Spielfunktion an. Es gibt Regalsysteme, die sich beliebig zusammenstellen lassen und eine Kombination aus offenen Regalen und Schubkästen bieten. So lässt sich der Raumteiler ganz nach Bedarf gestalten.

Individuelle Bereiche schaffen

Kinder fühlen sich in einem gemeinsamen Zimmer besonders wohl, wenn sie trotz der Nähe zu ihren Geschwistern etwas Raum für Individualität behalten. Je nach Größe und Beschaffenheit des Kinderzimmers kann vielleicht sogar eine Leichtbauwand integriert werden. Hierzu müssen aber ausreichend Fenster und Türen vorhanden sein.

Denselben Effekt können auch kleinere Raumteiler erzielen. Regale, Vorhänge, Paravents oder ähnliche Einrichtungselemente können kleine Rückzugsorte schaffen, in denen jedes Kind seine individuellen Vorstellungen ausleben kann. Hier sollten auch persönliche Gestaltungswünsche berücksichtigt werden. Eine gute Lösung ist beispielsweise eine möglichst neutrale Wandfarbe im gemeinschaftlichen Bereich des Zimmers in Kombination mit einer Wand im persönlichen Bereich des Kindes, zum Beispiel um das Bett herum, die nach eigenen Farbwünschen gestaltet werden kann. Mit Wandtattoos, Bildern, Lampen und anderen Dekoelementen bekommt so jeder Teilbereich eine eigene Note, die der Persönlichkeit des Kindes Ausdruck verleihen kann.

Hierzu rät Diplom-Psychologin Barbara Gmöhling im Experteninterview mit immowelt.de:

„Alles, was die Bereiche der Kleinen optisch trennt, ist wertvoll. Die Individualität der Kinder sollte also auch im gemeinsamen Zimmer im Vordergrund stehen. Das heißt konkret: Die Kinder sollten bei der Auswahl ihrer Wandfarbe mitreden, ihren eigenen Stil bei Deko, Möbeln und Bettwäsche entfalten dürfen. Besonders bei Jungen und Mädchen im gemeinsamen Zimmer sollten die Kinder ihre Privatnische selbst gestalten dürfen. Auch von Betten nebeneinander rate ich eher ab. Besser sind da Nischenbetten, die man in ein Zimmereck stellen kann, weil die Betten dann auch die Funktion eines Rückzugsorts übernehmen können.“

Auch das Thema Licht im Kinderzimmer spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Wenn sich Geschwister ein Zimmer teilen, sollte nicht nur eine große Lichtquelle in der Zimmermitte vorhanden sein. Kleine Lampen in jedem persönlichen Bereich sind wichtig, damit individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden können. Ideal sind Lampen mit Dimmerfunktion, die genügend Licht zum Spielen und Lesen bieten, gleichzeitig aber auch als dezentes Nachtlicht genutzt werden können. Ist das Bedürfnis nach Licht und Dunkelheit zur Schlafenszeit unterschiedlich, sollten die einzelnen Schlafbereiche gut abgeschirmt werden, zum Beispiel durch Schiebetüren oder Vorhänge. So kann jedes Kind in der Umgebung schlafen, in der es sich am wohlsten fühlt.

 

Bild1: @ sathyatripodi (CCO-Lizenz) / pixabay.com
Bild 2: @ Victoria_Borodinova (CCO-Lizenz) / pixabay.com

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