Wir sind der Meinung: Ja, auf jeden Fall! Denn Enkel verwöhnen bedeutet ja nicht in erster Linie, dass ständig irgendwelche Sachgeschenke gemacht werden. Verwöhnen meint vor allem, viel Zeit für die Enkelkinder zu haben, sich intensiv mit Ihnen zu beschäftigen, ihnen zuzuhören, zu spielen, und Ihnen eine besonders große Portion Kuscheln zu schenken. Das macht im Wesentlichen die besondere Position der Großeltern aus.
Natürlich gibt es bei Oma und Opa auch einmal das eine oder andere Stück Schokolade. Und es sollte den Großeltern durchaus erlaubt sein, auch mal die zweite Kugel Eis in der Eisdiele zu holen – aber natürlich nicht immer.
Kinder können sehr gut differenzieren
Es ist nicht wichtig, dass überall – sprich daheim und bei den Großeltern – die gleichen Regeln für Kinder gelten. Kinder wissen sehr genau, was sie bei wem dürfen. Das macht u.a. das Besondere an den Großeltern aus. Sie sind auch nicht verunsichert, wenn es bei verschiedenen Personen unterschiedliche Regeln gibt.
Gilt das auch für betreuende Großeltern im Alltag?
Hier nimmt das Verwöhnen eine andere, aber durchaus ähnliche Rolle ein. Bei Großeltern, die im Alltag der Enkelkinder sehr präsent sind, weil sie zum Beispiel mehrmals in der Woche die Enkelkinder betreuen, stehen die Familienregeln zunächst im Vordergrund. Das bedeutet, dass beispielsweise die Hausaufgaben gewissenhaft und konsequent erledigt werden müssen, dass der Sport am Nachmittag eingehalten wird, und dass die Grundversorgung an Essen und Trinken gesund sein sollte. Sobald aber die grundsätzlichen Familienaufgaben „erledigt“ wurden, bleibt natürlich auch hier hoffentlich Zeit zum Verwöhnen. Alltagsgroßeltern stehen daher also vor der Herausforderung, eine gute Balance zwischen Alltag und Verwöhnen zu schaffen.