Wer als Erwachsener eine gute Beziehung zu seinen Großeltern hatte, bekommt seltener Depressionen. Und auch die Großeltern haben weniger psychische Probleme, wenn die Enkel regelmäßig da sind. Das hat eine Studie der Bostoner Soziologen Jeffrey Stokes und Sara Moorman herausgefunden. Dafür haben sie 376 Großeltern und 340 erwachsene Enkel befragt. Die Studie hat insgesamt 20 Jahre lang gedauert. Die Probanden waren im Schnitt 77 bzw 31 Jahre. In der Laufzeit der Studie wurden die Teilnehmer sieben Mal befragt.
Die Studie hat gezeigt, dass jene Großeltern unter Depressionen litten, die zwar von den Enkelkindern zum Arzt oder Einkaufen gefahren wurden, aber sich umgekehrt nicht von den Großeltern helfen ließen. Die Studienmacher nennen das die greifbare Unterstützung, wenn sich beide Parteien gegenseitig helfen. Der Psyche hilft das mehr.
Demnach unterstreiche die Studie die Redensart „Geben ist seliger denn nehmen“. Wenn die Großeltern selbst nicht helfen dürfen, fühlen sie sich laut Studie schlecht. Darum raten die Studienmacher, dass sich Enkelkinder helfen lassen sollen, egal in welcher Situation. Rücksicht zu nehmen liegt da weniger im Vordergrund. Vor allem schädlich für die Psyche ist, wer sich nicht mehr gebraucht fühlt.
Wir wissen aber auch, dass nicht nur erwachsene Enkel gut für die Großeltern sind. Auch die kleinen Enkel helfen Großeltern, wenn es denen einmal nicht so gut geht. Und die Enkel? Auch wenn sie noch so klein sind, wissen sie ganz genau, dass Oma und Opa ihnen gut tun.