Man nimmt häufig an, dass vor allem ältere Menschen, die einsam sind, häufiger unter Depressionen leiden. Doch Depressionen im Alter kommen gar nicht so deutlich häufiger vor. In einem Video, das Sie sich unten anschauen können, ist die Rede von sogenannten Befindlichkeitsstörungen. Aber was ist eine Befindlichkeitsstörung und wo ist der Unterschied zu einer Depression?
Von einer Befindlichkeitsstörung spricht man, wenn der Betroffene etwas als negativ empfindet, was subjektiv gesehen anders wahrgenommen wird. Nun könnte man meinen, dass das ja eigentlich jeden hierzulande trifft, der sein eigenes Schicksal viel schlimmer findet als ein anderer. Darum kommen Befindlichkeitsstörungen auch nicht deutlich häufiger im Alter vor. Unterschieden wird in körperliche, seelische und soziale Befindlichkeitsstörungen. Wer allein zu Hause lebt, selten Besuch von Kindern und Enkelkindern erhält, der wird vermutlich unter einer sozialen Befindlichkeitsstörung leiden. Wer unter Kopfschmerzen, Schwindel oder Gelenkproblemen leidet, bei dem liegt eine körperliche Befindlichkeitsstörung vor. Seelisch umfasst es Trauer, Angst, Unruhe, Antriebslosigkeit und depressive Verstimmungen.
Die Ursachen für Befindlichkeitsstörungen sind nicht klar definiert. Bei manchen werden sie durch Wetterfühligkeit, Umweltgift, Hormonschwankungen, Überlastung oder Konflikte ausgelöst. Manchen stört aber einfach auch nur “die Fliege an der Wand”.
Aber wann wird aus einer Befindlichkeitsstörung eigentlich eine Depression? Der Übergang ist fließend. Eine Depression ist eine Krankheit und als solche anerkannt. Eine Befindlichkeitsstörung nicht. Darum befinden sich Betroffene häufig in einer Grauzone – mal ist man gesund, dann wiederum krank. Zu einer Depression wird die Befindlichkeitsstörung, wenn man aus dem dunklen Tal nicht wieder herauskommt. Eine Befindlichkeitsstörung kann sich im Vergleich zu einer Depression schnell auch wieder auflösen oder wesentlich verbessern. Das merkt man selber auch und kann diese Veränderung wahrnehmen und spüren. Bei einer Depression ist eine positive Veränderung nicht mehr wahrnehmbar. Auch wenn sich die anfangs so störenden Zustände gebessert haben – froher wird man bei einer Depressionen dadurch nicht. Übrigens können Enkelkinder einen vor einer Depression schützen.
Zum Arzt sollte man, wenn man erkannt hat, dass das psychische Leid anhält. Wer sich mit Suizidgedanken trägt oder auch Mitmenschen unter den Beschwerden der betroffenen Person leiden, ist ein Arztbesuch unumgänglich.