Weiß, schlank und blond – dieses Klischee einer Barbie-Puppe gehört der Vergangenheit an. Sahen früher die Barbie-Puppen stets gleich aus, indem sie nicht nur die gleiche dürre Figur hatten, sondern auch in glitzernde Kleider und Highheels gesteckt wurden, findet man heute eine bunte Auswahl an Barbie-Puppen. Auf eine Typveränderung der beliebten Spielpuppe hat man fast 60 Jahre warten müssen, doch was Mattel, der US-amerikanische Spielzeugkonzern, jetzt auf den Markt gebracht hat, kann sich sehen lassen. Mit der Serie „inspiring women“ kommen wieder echte Vorbilder ins Spielzimmer.
In den letzten Jahren wurde der Spielzeugklassiker immer wieder stark kritisiert, da Barbie nicht nur einen Stereotypen abbildet, sondern auch unzeitgemäß und nicht emanzipatorisch sei. Seit den 1980er Jahren kamen zwar auch hispanische und afroamerikanische Barbie-Modelle auf dem Markt, doch war das nur eine oberflächliche Veränderung. Das Bild der Frau – gutaussehend, modebewusst, schlanke Linie – hat sich dadurch nicht wesentlich verändert. Mit der neuen Serie „inspiring women“ geht der Spielzeugkonzern nun einen weiteren Schritt in die richtige Richtung. Barbie-Puppen sollen künftig nicht mehr nur mit ihrem Äußeren überzeugen, sondern auch innere Werte strahlen lassen und Köpfchen beweisen.
Shero – so werden die neuen Barbie-Puppen genannt. Gemeint ist damit eine Mischung aus „she“ und „hero“. Erfolgreiche Fußballerinnen, Boxerinnen, Journalistinnen oder Filmemacherinnen sind die neuen Vorbilder. Mit der emanzipatorischen Künstlerin Frida Kahlo oder der Mathematikerin und Physikerin Katherine Johnson wie auch 16 weiteren starken Frauen, bringt Mattel inspirierende Barbie-Puppen auf den Markt. Informationen zu den Vorbildern sollen zusätzlich die Bedeutung der historischen Größen verdeutlichen. Damit soll den Kindern vermittelt werden, dass sie beruflich alles erreichen können, sie nicht vor Risiken scheuen sollen und Regeln geändert werden dürfen.
Die Vielfalt der Barbie wächst. Seit kurzem gibt es auch eine lesbische, eine mit Hidschab oder mit Bauhelm. Das freut uns zu sehen, doch wie wäre es mal mit einer Barbie, die Frauen im höheren Alter abbildet?