Kloster besuchen mit Bonifaz, der Klostermaus: Spurensuche im Kloster
Weltweit bekannt wurde Kloster Eberbach durch Sean Connery, dem Hauptdarsteller im Klosterkrimi „Der Name der Rose“. Die Dreharbeiten sind mehr als 25 Jahre vergangen – der Zauber liegt weiter im kulturhistorischen Kloster, eingebettet im romantischen Rheingau. Das wissen Sie? Gut, aber auch dass sich ein Rundgang schon für Kinder ab sechs Jahren anbietet? Das Kloster Eberbach bietet das – und ein neues Kinderprogramm dazu. Das beste: Sie können das Kloster besuchen!
Ein Kloster – was ist das eigentlich? Wie haben die Menschen dort gelebt? Was haben die Mönche gegessen, wie haben sie gearbeitet? Warum beten Mönche so viel? Und war es da nicht viel zu kalt? Rundgänge durch das mittelalterliche Kloster Eberbach machen Kindern und Jugendliche schnell klar: So war der Alltag der Mönche wirklich. Seit einiger Zeit gibt es zudem ein zusätzliches Kinderangebot: Ganz wie die Großen bekommen nun auch Kinder an der Klosterkasse ein Faltblatt in die Hand, um das Kloster selbstständig zu besichtigen.
Mit sympathischen Bildern führt ‚Bonifaz, die Klostermaus‘, so der Titel des kleinen Kinderbuchs, durchs Kloster. Die Raumbeschreibungen und historische Daten der langen Klostergeschichte sind kindgerecht aufbereitet. Vor allem Kinder könne man schon früh für Geschichte und Kultur begeistern, begründen die Macherinnen ihr Engagement, zu denen neben Kinderbuchautorin Margarete Prüch auch Stiftungsmitarbeiterin Kathrin Wischhusen gehören. Für sie war das Projekt, das Kloster für Kinder interessanter zu machen, eine echte Herzensangelegenheit. So wurde die Klostermaus geboren.
Alte Gemäuer mit Leben erwecken, genau das motiviere die Stiftung dazu, sagt der Geschäftsführende Vorstand Martin Blach: „Wir wollen das Kloster noch stärker mit den Menschen – vor allem den Kindern – vor Ort vernetzen. Eberbach ist ein Spiegelbild der europäischen Geschichte, die Kinder und Jugendliche hier direkt nachvollziehen und anfassen können.“ Wer wolle schon immer den oft trockenen Lesestoff kluger Lehrbücher lesen, fragt der studierte Theologe Blach und weiß, mit wieviel Spaß die Kleinen hinter die Klostermauern schauen. „Manche erzählen mir sofort, wie man so einen Rundgang noch besser machen kann“, berichtet er großeltern.de schmunzelnd. Besonders gefalle den Kindern meist die barocke Stuckdecke im ehemaligen Speisesaal der Mönche, aber auch der wunderschöne Klostergarten „ist für viele ein echtes Highlight“.
Zur Geschichte: Im Rheingau hatten die Zisterzienser ab 1136 fast 700 Jahre lang ein einsames Tal besiedelt, dort als Ordensgemeinschaft gelebt, gearbeitet, geforscht und gewirtschaftet – u.a. von Beginn an Reben kultiviert. So ermöglichten sie es, dass im Rheingau der Weinbau der wichtigste Kulturbestandteil werden konnte. Auch heute noch ist die Zurückgezogenheit des Kisselbachtals entscheidend für eine einzigartige Atmosphäre und: Kloster Eberbach ist Deutschlands größtes Weingut, die Hessischen Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach, hat hier 2008 einer der modernsten Kellereien Europas in Betrieb genommen.
Die Klosteranlage steht der Allgemeinheit gastronomisch und touristisch konsequent offen. Seit zehn Jahren beginnen z.B. auch die Kiedricher Waldgruppenkinder, eine Kindertagesstätte, den Tag in den Klostergärten. Auch Hochzeiten können im Kloster wunderschön gefeiert werden. Bekannt ist die Anlage zudem durch das Rheingau Musik Festival und die zahlreichen sog. Schlenderweinproben, die durch die einzige noch fast vollständig erhaltene Klosteranlage nördlich der Alpen angeboten werden.
Unser Tipp:
Selbstständig, mit eigenem Kinder-Faltblatt, kann das Kloster auch von Kindern täglich von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden (ab November von 11 bis 17 Uhr). Wer lieber eine ausgesprochene Kinderführung hat, kann sich hier über Termine informieren.
Kinderführungen als Bestandteil der Nachmittagsbetreuung oder als Schulveranstaltung (Wandertag) sind ebenfalls möglich – mit Sondertarifen und ganzjährig zu individuellen Terminen.
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