Erinnern Sie sich noch an die Jugendsprache Ihrer Zeit? Jedes Jahr werden aufs Neue Jugendwörter im Wörterbuch aufgenommen und bei der Kreation dieser Wörter mangelt es den jungen Menschen nicht an Kreativität. Viele der Trendwörter verschwinden aber auch wieder mit der Zeit aus dem Vokabular. Wie sieht es mit den alten Jugendwörtern aus Ihrer Zeit aus? Gehören Sie inzwischen zur Alltagssprache oder klingen sie total fremd, wenn man sie nach so langer Zeit wieder liest? Alte Jugendwörter der 1960er Jahre – wer kennt sie noch?
Die Jugendsprache verändert sich ständig. Was die einen als “cool” bezeichnen, ist für die anderen “tight” oder „verschärft“. In den vergangenen Jahren haben sich im Vergleich zu den 1960er Jahren zunehmend Anglizisten in die Sprache der jungen Leute eingeschlichen. Da erschwert es manchmal der älteren Generation die Jugend zu verstehen. Andersrum betrachtet stutzen die jungen Leuten genauso über manch alte Jugendwörter. Testen Sie doch mal Ihre Enkelkinder, ob sie denn wissen was eine “Wuchtbrumme” oder ein “Zickendraht” ist? Dadurch lernen Sie sich gegenseitig auf eine spielerische Art noch besser kennen.
Interessant zu sehen ist auch, welche Wörter heute schon so alltäglich geworden sind, dass man gar nicht mehr vermuten mag, dass sie einst einer wilden Teenagersprache entsprungen sind. Ausdrücke wie “Kumpel”, “ein Fass aufmachen” oder “auf etwas stehen” versteht inzwischen jeder. Der rebellische Charakter, der einst in diesen Worten lag und mit denen sich die jungen Leute von den Erwachsenen unterscheiden wollten, ist diesen Begriffen wirklich nicht mehr zu entnehmen.
Die Jugendsprache unterscheidet sich von Region zu Region. Und besonders gerne führt man neue Begriffe für die Frau oder den Mann ein. Für die Frau gab es zum Beispiel in den 1960er Jahren Bezeichnungen wie: Bombe, Biene, Mieze, steiler Zahn, Wuchtbrumme oder dufte Kante. Und der Mann wurde bezeichnet als Macker, Hahn, Hirsch, und im Negativen gerne auch als Geige, trübe Nase, Zickendraht oder halbes Hemd. Vielleicht finden Sie in der folgenden Liste ein paar Begriffe Ihrer Jugend wieder …
abschnallen: wild werden, wütend werden
aufreißen: jemanden kennenlernen
Backfisch-Aquarium: humoristische Bezeichnung für eine höhere Mädchenschule
Brando: Kinnhaken
sich beölen: sich totlachen
dufte: Ausdruck der Bewunderung
Emaille: dicke Schminke
Feuerstuhl: Motorrad, Moped
fürwahr – Aber ja doch, in der Tat!
gammeln: eine Tätigkeit langsam, ohne Hast ausüben
Glatze: Schallplatte
Hupfdohle – wurde eine Person genannt, die gerne und viel tanzt.
letzter Heuler: etwas, das total angesagt ist
meine Kragenweite: genau mein Fall
kokettieren – flirten ohne irgendwelche Absichten
knorke – cool
Kutte: Kleidungsstück
Lulle: Zigarette
meine Regierung: meine Eltern
schaues Laufwerk: schöne Beine
Scheich: Verlobter, Freund
Ständer: Beine
tiptop – super! Passt!
Zentralschaffe: wichtige, großartige Sache
Fallen Ihnen noch weitere Begriffe ein, die unbedingt in der Liste mit aufgenommen werden müssen? Dann hinterlassen Sie uns gerne ein Kommentar!