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24-Stunden-Pflege zu Hause entlastet Senioren und Angehörige

Der Wunsch älterer Menschen, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, ist häufig vorhanden

Die 24-Stunden-Pflege zu Hause stellt eine hervorragende Möglichkeit für die Versorgung pflegebedürftiger Menschen dar. Angesichts des Fachkräftemangels in der Pflege und der immens hohen Kosten für Pflegeheime suchen viele Familien nach solchen qualifizierten und kostengünstigen Alternativen.

Der Wunsch älterer Menschen, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, spielt dabei eine wichtige Rolle. Eine intensive häusliche Pflege ermöglicht es, diesem Bedürfnis nachzukommen und gleichzeitig eine umfassende Versorgung sicherzustellen. Das Modell entlastet zudem die Angehörigen und lässt sie ihren beruflichen und privaten Alltag besser bewältigen.

Das Problem der Pflegebedürftigkeit und der Überlastung der Kinder

Die Pflegebedürftigkeit älterer Angehöriger stellt Kinder und Enkel in den meisten Fällen vor erhebliche Herausforderungen, da berufliche und familiäre Verpflichtungen oft stark einschränkend wirken. Zeitmangel führt häufig dazu, dass die Großeltern ins Pflegeheim umziehen müssen, was enorme emotionale Belastungen für alle Beteiligten mit sich bringt.

Diese Umstellung beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität der betroffenen Senioren, sondern führt auch zu einem Verlust der vertrauten Umgebung. Eine betreute 24-Stunden-Pflege zu Hause bietet hier eine geeignete Lösung, die sowohl den Bedürfnissen der Senioren Rechnung trägt als auch die Angehörigen entlastet, indem sie die notwendigen Freiräume schafft.

Das Modell der 24-Stunden-Pflege

Die 24-Stunden-Pflege zeichnet sich durch die Verpflichtung einer Betreuungskraft aus, die im Haushalt der pflegebedürftigen Person lebt und sich dadurch intensiv um ihren Schützling kümmern kann. Diese Pflegeform orientiert sich eng an den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Großeltern und ermöglicht eine umfassende Hilfe im Alltag.

Die Tätigkeiten erstrecken sich von alltäglichen Hilfen bis hin zur Förderung von Freizeitaktivitäten und sozialen Interaktionen. Die enge Beziehung zwischen Pflegekraft und Pflegebedürftigem schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre, die weit über das gewohnte Maß herkömmlicher Pflegemodelle hinausgeht und das emotionale Wohlbefinden der Großeltern deutlich steigert.

Aufgrund der hohen finanziellen Belastung bei deutschen Fachkräften entscheiden sich viele Familien dafür, geeignete Betreuungskräfte aus einem osteuropäischen EU-Land zu beschäftigen. Bevorzugt werden Frauen aus Polen herangezogen, weshalb die Dienstleister auch als ‚polnische Pflegekräfte‘ bezeichnet werden. Diese Frauen leben für ein paar Monate im Haushalt der ihr anvertrauten Person und werden dann von einer Kollegin abgelöst. Im Idealfall wechseln sich immer dieselben beiden Pflegekräfte ab.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen der 24-Stunden-Pflege haben sich in den letzten Jahren erheblich verbessert. Die Betreuungskräfte werden nicht mehr schwarz beschäftigt, sondern sind regulär angemeldet und versichert, wodurch sie die gleichen arbeitsrechtlichen Vorzüge wie deutsche Kollegen genießen.

Es existieren verschiedene Beschäftigungsmodelle, wobei das geläufigste die Entsendung ist. Hierbei wird eine Betreuungskraft von einem osteuropäischen Dienst nach Deutschland geschickt und über eine hiesige vertrauenswürdige Agentur an die betreffenden Haushalte vermittelt.

Die Agentur kümmert sich um alle rechtlichen Belange. Die Pflegekraft bleibt formell in ihrem Heimatland angestellt und entrichtet dort ihre Sozialabgaben und Steuern, wodurch die Pflege zu Hause auch für Durchschnittsverdiener bezahlbar wird. Es wird der deutsche Mindestlohn gezahlt, wodurch das Pflegepersonal ein Einkommen erzielt, welches das im Herkunftsland bei Weitem übersteigt.

Aufgaben und Grenzen des 24-Stunden-Pflegemodells

Die Aufgaben einer 24-Stunden-Betreuungskraft umfassen die Grundpflege, die Unterstützung im Haushalt und die soziale Betreuung des Pflegebedürftigen. Dies beinhaltet praktische Hilfe beim Ankleiden, der Körperpflege und der Nahrungsaufnahme sowie bei der Mobilität. Einkaufen, Kochen und Haushaltsreinigung gehören ebenfalls zu ihren Verantwortlichkeiten.

Zudem fördern sie die soziale Interaktion ihres Schützlings durch Freizeitaktivitäten, um eine anregende Beziehung zu ermöglichen. Wichtig zu beachten ist, dass medizinische Behandlungen wie die Verabreichung von Medikamenten oder Wundversorgung ausschließlich examinierten Pflegefachkräften vorbehalten sind.

Herausforderungen der 24-Stunden-Pflege

Die fehlende medizinische Ausbildung der Betreuungskräfte kann bei pflegebedürftigen Großeltern mit komplexen gesundheitlichen Bedürfnissen zu Komplikationen führen, da medizinische Leistungen nicht erbracht werden dürfen.

Sprachliche und kulturelle Unterschiede erschweren oft die Kommunikation, was zu Missverständnissen bezüglich individueller Bedürfnisse führen kann. Die Unterbringung der Betreuungsperson in einem separaten Zimmer ist erforderlich, was Anpassungen der Wohnsituation nötig macht. Dies erfordert von allen Beteiligten ein gewisses Maß an Flexibilität.

Organisation und Anreise der Betreuungskräfte

Die Betreuungskräfte reisen meist mit dem Bus oder dem eigenen Fahrzeug an. Häufig bringen Angehörige sie direkt zur Wohnung der pflegebedürftigen Person. Eine Vorlaufzeit von einigen Tagen ist wichtig, um die organisatorischen Abläufe effizient zu koordinieren und notwendige Anpassungen vorzunehmen.

In einem rotierenden System wechseln die Betreuungspersonen in festgelegten Intervallen, die in der Regel drei bis sechs Monate andauern. Dies fördert die Anpassungsfähigkeit der pflegebedürftigen Person an neue Bezugspersonen und trägt zur Verbesserung der Pflegequalität bei. Der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Pflegekraft und Pflegebedürftigen spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Finanzielle Herausforderungen und deren Lösungen

Die finanziellen Herausforderungen in der häuslichen Pflege sind nicht von der Hand zu weisen. Die typischen Kosten für hiesige Fachkräfte liegen zwischen 4.000 und 5.000 Euro im Monat, was abhängig von den individuellen Umständen als schwer tragbar empfunden wird. Zu den Kosten zählen nicht nur das Gehalt der Pflegekräfte, sondern auch Sozialabgaben und Versicherungen.

Kosten des 24-Stunden-Pflegemodells

Die Kosten für eine 24-Stunden-Pflegekraft bringen eine spürbare finanzielle Entlastung mit sich. Bei der Vermittlung über eine Agentur wird nur eine monatliche Gebühr bezahlt, die alle Kosten in einem Betrag zusammenfasst. Dieser beläuft sich üblicherweise auf rund 2.800 Euro monatlich.

Die Pflegeversicherung bietet dabei eine finanzielle Unterstützung in Form von Pflegegeld, dessen Höhe sich nach dem Pflegegrad richtet. Zusätzlich können die Ausgaben als haushaltsnahe Dienstleistungen steuerlich geltend gemacht werden.

Diese Förderungen können gegengerechnet werden, sodass die realen Kosten für eine polnische Pflegekraft bei einem angenommenen Pflegegrad 3 mit nicht mehr als 1.700 Euro im Monat zu Buche schlagen. Es ist ratsam, die finanziellen Rahmenbedingungen und möglichen Förderangebote gründlich zu prüfen, um die individuelle Situation optimal zu gestalten.

Fazit

Die 24-Stunden-Pflege bietet Senioren und ihren Familien eine wertvolle Alternative zur stationären Versorgung. Sie ermöglicht eine individuelle Betreuung und fördert die Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen im vertrauten Umfeld.

Für Angehörige bedeutet dieses Modell eine spürbare Entlastung, da sie ihre beruflichen und privaten Verpflichtungen geordneter wahrnehmen können. Die kontinuierliche Präsenz einer Betreuungskraft schafft Sicherheit und eine verlässliche Tagesstruktur. Zukünftig ist mit einer weiteren Professionalisierung der Branche zu rechnen, etwa durch verbesserte Aus- und Weiterbildungsangebote.

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