Laut einer repräsentativen Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit und des Universitätsklinikums Hamburg sind insgesamt 2,6 Prozent der zwölf- bis 17-Jährigen Kinder und Jugendlichen süchtig nach WhatsApp, Instagram & Co. Mädchen sind dabei häufiger betroffen als Jungen. 1.000 Jungen und Mädchen wurden für diese Studie befragt.
Zweieinhalb Stunden sind Teenager heute im Schnitt mit den sozialen Netzwerken beschäftigt. Durch ihren Konsum können aber gesundheitliche und soziale Probleme auftauchen: zu wenig Schlaf, Flucht vor der Realität und Streit mit den Eltern. Die Studie offenbart ebenfalls: Wer von WhatsApp und anderen digitalen Medien abhängig ist, neigt häufiger zu Depressionen.
Als Sucht definieren die Forscher folgendes Verhalten: Ständiges Denken an Freunde-Netzwerke oder Messenger-Dienste im Internet. Wer unter Entzugserscheinungen leidet, ist gereizt, unruhig und traurig, vor allem wenn das Hany nicht in der Nähe ist. Außerdem haben Jugendliche seltener die Fähigkeit, ihre eigenen Nutzung in den sozialen Netzwerken zu kontrollieren und zu begrenzen. Sie vernachlässigen Hobbys und Freunde. Sie tun auch nichts mehr für die Schule. Auch Auszubildende sind betroffen und vernachlässigen ihre Lehre.
Ein weiterer Faktor für die Suchtdefinition: das Thema Zeit. Knapp drei Stunden verbringen die Mehrheit der Kinder und Jugendliche (85 %) mit dem Handy – Mädchen mehr als Jungen. Abiturienten nutzen das Handy hingegen etwas weniger. Teenager mit mittlerem oder geringem Schulabschluss nutzen es mehr.
Dass das Verhalten auch zu weniger Schlaf führen kann, zeigt die Studie: Fast 20 Prozent der Befragten gibt an, manchmal weniger zu schlafen. Bei sechs Prozent kommt es sehr häufig oder zumindest häufig vor. Je älter die Befragten sind, um so weniger schlafen sie – zumindest geben sie das so an.
Ein weiterer Punkt in der Studie: psychische Probleme. Laut der Studie haben acht Prozent der befragten Teenager eine depressive Neigung. Jeder Dritte davon hat auch eine problematische Nutzung sozialer Medien.
Nun stellen wir uns die Frage, ob diese Studie wirklich so alarmierend ist, wie man uns glauben machen will. Letztendlich kommt es auch auf die Regeln und die Beziehungen in Familien an, die eine Flucht in die sozialen Medien fördern oder eben nicht. Gleichzeitig wissen wir uns der Vergangenheit: Auch Spielekonsole oder der Fernseher wurde früher als Suchtobjekt wahrgenommen. Was ist Ihre Meinung dazu?