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Beziehung zur Schwiegertochter: So klappt das Familienleben

Reden ist alles …. Wo könnte es wohl oft mehr Spannungspotential geben, als in der Beziehung von Schwiegermutter und Schwiegertochter? Kommen dann auch noch Enkelkinder ins Spiel, kann die Beziehung zur Schwiegertochter ganz schnell aus der Bahn geraten. Darum ist es hilfreich oder geradezu unerlässlich wichtige Themen, wie Ferienzeiten, Baby-/Kindersitting, Geld und Regeln schon im Vorfeld zu besprechen.

Sind Sie der Meinung: „Da sollte die Schwiegertochter auf mich zu kommen?“ Vielleicht haben Sie Recht! Aber wenn die Schwiegertochter oder die Enkel-Eltern nicht den ersten Schritt machen, liegt es an Ihnen, liebe Oma/Großeltern, diese so wichtigen Gespräche anzustoßen. So ebnen sie den Weg für mehr familiäre Harmonie und noch mehr glückliche Zeit mit Ihren Enkelkindern – und das auf lange Sicht.

Die von uns aufgeführten Themen sind oft Anlass für Unstimmigkeiten. Entwickeln Sie selbst auch ein feines Gespür für Situationen oder Bereiche, wo Gesprächsbedarf herrscht.

grosseltern.de-Tipp

Gehen Sie das Ganze nicht zu „strategisch“ an: Sorgen Sie für eine gute Grundstimmung, vielleicht beim gemeinsamen Shoppen und anschließendem Kaffee oder an einem schönen Nachmittag im Garten mit leckerem (vielleicht gemeinsam gebackenem) Kuchen. Nicht gleich alles auf die Agenda, sondern Stück für Stück und locker angesprochen, erreichen Sie das gemeinsame Ziel: das Beste für Ihre Enkel!

1. Wie soll Ihre Schwiegertochter Sie nennen?

Sie sind gerade dabei Ihre Beziehung aufzubauen – wie nennt und ruft man die Schwiegermama?

Wenn Sie eine Vorliebe haben, sagen Sie ganz ungezwungen zum Beispiel: „Sag doch einfach „Hilde“ zu mir, die Vertrautheit kann schon Wunder bewirken! Wenn Sie nicht die Initiative ergreifen wollen, dann lassen Sie es zu, dass die Schwiegertochter übernimmt. Und, es muss wirklich keinen Traditionen unterworfen sein, oder dem Namen gleichen, den Sie damals für Ihre Schwiegermutter gewählt hatten.

Das gleiche gilt auch für den Namen mit welchem Ihr Enkelkind Sie rufen soll. Es ist schön abzuwarten, welchen Namen Ihr Enkelkind für Sie wählt, oder Sie inspirieren Ihr Enkelkind zu einem Spitznamen wie Ominchen, Omilde, etc. – in diesem Fall fragen Sie vielleicht auch die Eltern, ob der Spitzname denn auch für sie ok ist.

Lernen Sie Ihre Schwiegertochter kennen, geben Sie ihr auch das Gefühl, dass sie Ihnen ganz persönlich wichtig ist – nicht nur im Paket mit dem Sohn oder den Kindern.

2. Besuche beim neugeborenen Enkelkind

Natürlich brennen Sie darauf, das neugeborene Enkelkind zu sehen und zu besuchen. Ihre Schwiegertochter weiß das. Auch wenn Sie es nicht erwarten sollten bei der Geburt dabei zu sein, ist es schon angemessen, dass man sein Enkelkind in den ersten Wochen nach der Geburt sehen kann.

Für Ihren Sohn und Ihre Schwiegertochter ist das eine ganz besondere Zeit. Am besten Sie geben den frisch gebackenen Eltern einige Auswahlmöglichkeiten für Ihren Besuch. Wichtig ist, dass sie für jede Entscheidung offen sind. Es ist verständlich, dass Sie wissen möchten, wann Sie das kleine Geschöpf bestaunen dürfen. Idealerweise, sollten Sie diese Frage vielleicht auch schon Wochen vor der geplanten Geburt des Babys klären; so können Sie Stress vermeiden, denn nach der Geburt werden die jungen Eltern nur Augen für den kleinen Erdenbürger haben.

Und: zeigen Sie Größe – es ist nicht unnormal und auch nicht böse gemeint, wenn die Schwiegertochter zunächst die eigene Mama bevorzugt – zumindest am Anfang.

Wenn Sie dann bei der Familie sind, bleiben Sie gelassen und bieten Sie Hilfe an, wo es nur geht: Die beste Hilfe ist nicht, der Mutter das Baby abzunehmen, sondern im Gegenteil: Sie helfen mit Geschirr spülen, Aufräumen, der Wäsche, Kochen etc. Dann hat die Mama so viel Zeit wie nötig für das Baby. Gleichzeitig gewinnen Sie das Herz der Schwiegertochter und verbringen wertvolle Zeit mit dem geliebten Neugeborenen – ein Weg bei dem jeder gewinnt.

3. Wie man kleine Besuche arrangiert und plant

Großeltern, die in der Nähe der Enkelkinder wohnen und leben haben automatisch einen Vorteil, wenn es um Familienbesuche geht. Egal ob Sie nun täglich oder einige Male im Monat dort vorbeigehen, sollten Sie immer eine Regel im Auge behalten:

Der Respekt vor der kleinen Familie verlangt: Immer vorher anrufen oder Bescheid geben!

Denken Sie daran: mit diesem Anruf fragen Sie hauptsächlich nach, ob Ihr Besuch gerade passt. Das bedeutet aber auch gleichzeitig, dass es sein könnte, dass Sie gerade nicht willkommen sind. Nehmen Sie eine Ablehnung oder Absage nicht sofort persönlich, denn Ihre Schwiegertochter und die Familie führen nun einmal auch ein eigenes Leben. Einfach den nächsten Besuch planen.

4. Wo wohnen Sie bei längeren Besuchen?

In vielen Familien ist es geradezu vorbestimmt, dass es bei längeren Aufenthalten zu Streitigkeiten oder Krach zwischen dem Gastgeber und dem Gast kommt. Wenn Sie sich also mit dem ersten längeren Aufenthalt oder Besuch befassen, entschärfen Sie die Situation und buchen Sie sich ein Zimmer in einer Pension oder in einem Hotel. Wenn Sie dies planen, kann es natürlich sein, dass man auf Ihre Übernachtung im Haus besteht. Das können Sie dann beruhigt annehmen. Wichtig ist, dass Sie die Übernachtung im Haus der Kinder nicht als gegeben betrachten und somit der Eigenständigkeit und Privatsphäre der jungen Familie Respekt zollen.

Was aber wenn Sie doch im Hotel landen? Betrachten Sie es von der positiven Seite. Sie können den ganzen Tag mit der Familie und dem Enkel in deren Heim verbringen. Abends oder auch zwischendurch haben Sie jedoch einen „Rückzugsort“, wo Sie sich wieder sammeln dürfen.

5. Besondere Feiertage

Besondere Feiertage, damit meinen wir die Zeiten für Familienfeste, wie Weihnachten, Ostern, Silvester, Geburtstage und dergleichen.

Für diese Feste sollten Ihr Sohn und Ihre Schwiegertochter Ihnen rechtzeitig ihre Pläne mitteilen. Wenn dies nicht der Fall ist, (oft ist das leider so), bereiten Sie sich darauf vor, das Thema anzusprechen. Hier macht es Sinn, nicht fordernd aufzutreten. Vielleicht schaffen Sie es, das Thema ganz locker und unverfänglich anzugehen: z.B. „Ihr habt sicher schon für Fest X überlegt/ Habt Ihr schon überlegt wie Ihr FestX verbringen wollt… Wie wäre es wenn Ihr überlegt, ob man nicht dies oder das tun könnte, Habt Ihr vielleicht vor dies oder das zu tun … dann können wir unsere Vorbereitungen oder Pläne an Eure anpassen ….“ Denken Sie daran – die Eltern Ihrer Enkelkinder wollen auch eigene Traditionen aufbauen und pflegen und müssen dabei mitunter 2 Schwiegereltern-Paare berücksichtigen. Es kann also gut sein, dass Ihr Weihnachtstreffen oder –besuch etwas später stattfindet. Vielleicht sehen Sie sich also nicht exakt am Feiertag oder den Feiertagen, aber wenn Sie der Familie etwas Zeit für sich lassen, ist ein späteres Zusammensein bestimmt genauso gut und schön.

6. Auf die Enkel aufpassen : Regeln einhalten

Egal, ob Sie nur zeitweise oder immer auf Ihre Enkelkinder aufpassen und diese versorgen. An erster Stelle steht ein Gespräch mit Ihrem Sohn und der Schwiegertochter, um herauszufinden, welche Erwartungen an Sie bei der Beaufsichtigung gestellt werden. Dabei ist es immens wichtig einige Grundregeln festzulegen, dabei könnten zum Beispiel folgende Fragen geklärt werden:

  • Welche Regeln wendet ihr an? Welche Grundregeln habt ihr für Eure Kinder besprochen?
  • Wie verhalte ich mich in bestimmten Situationen?
  • Wie verhalte ich mich, wenn ich in einer bestimmter Situation nicht Eurer Meinung bin oder nach Euren Prinzipien handeln kann?
  • Wenn wir eine Unstimmigkeit haben, wie gehen wir das an, wie gehen wir damit um, damit unsere Familiendynamik nicht darunter leidet?

Natürlich können nicht alle Situationen des Alltags vorhergesehen werden, darum gilt:

Im Gespräch bleiben: Klären, fragen – dann wächst Ihr Miteinander und das gegenseitige Vertrauen in jedem Fall.

Geld und Bezahlung sollte – wenn Sie für Ihre Hilfe & Aufwände einen finanziellen Ausgleich erhalten – auch auf Ihrer Besprechungsliste stehen. Die Häufigkeit, den Betrag und irgendwelche Extras im Vorfeld festzulegen, erspart oft viel Ärger und Traurigkeit im späteren Verlauf.

Extra Tipp:

Wenn Sie eine Art offizielle „Tagesbetreuung“ durchführen, sollten Sie während des „Jobs“ auch einfache Oma/Großeltern – Zeit mit Ihrem Enkel einplanen. Sprich Zeit, in welcher Sie sich nicht vorrangig um die Elternregeln kümmern müssen.

7. Geld und Geschenke

Großeltern lieben es, Ihre Enkel zu verwöhnen! Wahrscheinlich haben die Enkelkinder damit kein Problem. Aber auch wenn Ihre Schwiegertochter und der Sohn Ihre Großzügigkeit sicherlich zu schätzen wissen, werden sie die Bremse ziehen, wenn Sie allzu großzügig sind. Es schadet daher nicht, vor dem Kauf des Geschenkes nachzufragen.

Es ist doch so: Oftmals, wenn Sie Ihr Enkelkind treffen, wollen Sie Ihrem kleinen Liebling auch ein kleines Mitbringsel oder Geschenk geben. Fragen Sie die Eltern, ob sie damit einverstanden sind, damit zeigen Sie Respekt vor dem Erziehungsstil der Eltern.

Das gilt umso mehr, je größer das geplante Geschenk ist. Seien Sie auch bereit andere Wege einzuschlagen. Mit den Enkeln Zeit zu verbringen schafft z.B. wundervolle Erlebnisse und Erinnerungen; und Geld kann man schließlich auch auf einem Sparkonto einzahlen oder anderweitig anlegen.

Was grosseltern.de noch sagen möchte:

Liebe Großeltern: auch wenn sich dieser Artikel vornehmlich auf die Beziehung Schwiegermutter und Schwiegertochter bezieht, sind natürlich alle Empfehlungen auch generell richtig und wichtig. Sie können auch in allen anderen Beziehungen „Oma – Schwiegersohn“, „Opa – Schwiegertochter oder Schwiegersohn“, angewandt werden. Die Erfahrungen und Mitteilungen zeigen allerdings, dass gerade in der Beziehung Schwiegermutter und Schwiegertochter, insbesondere wenn Enkel da sind, oft Unstimmigkeiten aufkommen.

Wir freuen uns auf angeregte Unterhaltungen und einen Austausch zu Ihren Erfahrungen, vielleicht auch den einen oder anderen Tipp in dieser Sache – wie gesagt: Reden ist alles!

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